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Jenny Schiltz: Die zwei Erden im Inneren

Veröffentlicht März 13, 2019 von Zarah

Die zwei Erden im Inneren

Von Jenny Schiltz

11. März 2019

Originaltext HIER

Schlangen und ihre vielen Bedeutungen sind in letzter Zeit ein Thema in meinen Träumen. Auch wenn manche Leute bei Schlangen total ausflippen und sie als schlechtes Omen betrachten, war dies doch nicht immer so. In vielen Kulturen sind Schlangen ein Zeichen von Heilung und Transformation. Für die Hopi-Indianer war die Schlange ein Zeichen von Fruchtbarkeit, und die Große Göttin sieht man oft mit Schlangen abgebildet, da sie ein Symbol für Regeneration sind. Andere Kulturen glaubten, die Schlange sei die Nabelschnur, die die Menschen mit der Erde verbindet. Es ist wirklich interessant, daß die meisten organisierten Religionen die Schlange für ein Symbol des Bösen halten und in dem Maße, wie diese Religionen sich ausbreiteten, unsere Verbindung zur Erde schwächer wurde.

Ich möchte gerne einige der Traumkommunikationen mit euch teilen, die ich in letzter Zeit empfangen habe, in denen Schlangen vorkommen. Ich habe das Gefühl, daß die Botschaften wichtig sind. Laßt sie durch euer Herzzentrum fließen und erspürt die Bedeutung, die sie für euch haben.

In einem Traum wachte ich (innerhalb des Traumes) aus dem Schlaf auf und stellte fest, daß ich hochschwanger war. Ich ging und sah in den Spiegel konnte sehen, daß mein Körper diese blaue und klare kristalline Form war, die nahe daran war, zu gebären. Als ich wieder ins Bett ging, verwandelte sich mein Kopfkissen in Evas Apfel, aus dem ein paar Bissen fehlten. Es wurde erklärt, daß die Energie der Göttin zurückkehrt und daß wir, wenn wir den Göttinnenaspekt in uns selbst gebären, den Mythos auflösen, daß die Frauen jemals den Niedergang des Mannes verursacht haben.

In einem weiteren Traum waren mein Mann und ich auf einem Dock, und ich sah eine Schlange. Ich ging hin, um sie aufzuheben, und erkannte, daß es eine Klapperschlange war. Dann biß sie mich in die Hand. Seltsam daran war, daß ich gar keine Angst, Schmerzen oder auch nur Unruhe verspürte. Es fühlte sich an, als sei der Biß etwas Gutes.

Der letzte Traum mit einer Schlange, den ich hatte, fühlte sich lang an, und er war so lebendig und echt.

Ich war in einem riesigen Raum und ging dort mit meinem höchsten Aspekt entlang. Ich sehe eine Schlange in der Ecke, und sie legte zwei Eier. Wir hoben die Eier auf und legten sie in die Mitte des Raumes. Dann gingen wir zu einem Aussichtspavillon, der von den wunderschönsten Blumen umgeben war, und beobachteten die Eier in der Mitte des Raumes. Es dauerte nicht lange, bis sie anfingen zu schlüpfen, und was aus ihnen ausschlüpfte, waren zwei Blasen, die ich instinktiv als zwei Erden erkannte. Ich sah zu, wie sich beide mit Menschen und Energie füllten.

Die Gruppe zur Linken waren Seelen, die in der Lage waren, zusammenzuarbeiten. Sie konnten gleichermaßen geben und empfangen. Es gab viel Schöpfung und Freude in dieser Gruppe. Sie leuchteten einfach.

Die Gruppe zur Rechten schien sich elend zu fühlen. Sie konnten nicht sehen, daß sie sich selbst und andere zurückhielten. Diese Gruppe schien festgefahren zu sein, festgefahren in ihren Denk-, Handlungs- und Gefühlsweisen. Ich fragte, ob ich in diese Blase gehen und dort helfen könnte. Ich hatte Medizinpakete, von denen ich glaubte, sie könnten den Menschen helfen. Mein höchster Aspekt lächelte mich wissend an und gab die Erlaubnis.

Ich betrat die Blase und berührte sofort einen Mann und wurde in seine Realität hineintransportiert. Es war eine Welt von Fressen und Gefressenwerden. Er konnte nur sehen, daß Leute hinter ihm her waren und er beschloß, sie zuerst zu erwischen. Ich sah meine Medizinpakete durch und wußte, daß nichts hierbei helfen konnte. Ich versuchte, mit ihm zu sprechen, doch es stieß auf taube Ohren, und ich ging weg.

Dann traf ich eine Frau, die so voller Kummer war, daß ihre Tränen eine Flutwelle hätten verursachen können. Als ich sie berührte, konnte ich ihre Welt sehen. Sie hatte den tiefen Glauben, daß die Menschheit verflucht und die Mehrheit der Menschen grausam und gefährlich sei. Aufgrund dieses Glaubensmusters fand sie Dinge, die es wieder und wieder bestätigten. Sie versenkte sich in Geschichten über Tierquälerei und Kindesmißhandlung, Verbrechen, Folter und grobe Ungerechtigkeiten. Sie konnte keine andere Möglichkeit sehen. Ich gab ihr ein Medizinpaket voller Hoffnung, doch es wurde von ihren Tränen einfach weggespült. Ich wußte, daß ich nichts mehr tun konnte, daher ging ich weg.

Ich sah mich um, und ich sah eine Frau, die unglaubliches Licht hatte, das sie anderen gab. Sie schien anders zu sein als die anderen, und ich hatte große Hoffnung, daß ich sie unterstützen könnte. Doch als ich sie berührte, erkannte ich daß sie zwar großes Licht hereinbringen konnte, jedoch unfähig war, sich selbst genug zu lieben, um etwas davon zu behalten. Aufgrund dieses Mangels an Selbstliebe zog sie Menschen an, die sie für selbstverständlich nahmen, Menschen, die ihre Gutmütigkeit ausnutzten und sehr froh waren, jedes bißchen zu nehmen, das sie zu geben bereit war. Ich gab ihr ein Medizinpaket namens Selbstliebe, doch dann sah ich, daß sie auch dies weggab. Ich wußte, daß sie erst dann in der Lage sein würde, ihre Situation zu verändern, wenn sie beschloß, daß sie all das wert war, was sie weggegeben hatte.

Dann sah ich noch einen Mann, und als ich zu ihm hinging und ihn berührte, sah ich auch seine Welt. Er war so voller Mißtrauen und Wut, sie richtete sich gegen Menschen, Dinge, die Regierung, das Gesundheitssystem, wirklich alles. Er war so damit beschäftigt, sich vor all diesen Menschen und Dingen zu schützen und andere davor zu warnen, daß er nicht sehen konnte, daß er Fußfesseln trug, die ihn an die Realität fesselten, vor der er so verzweifelt alle zu warnen versuchte. Ich versuchte, ihm ein Medizinpaket mit dem Wort Klarheit darauf zu geben, doch er traute mir nicht genug, um es anzunehmen.

An diesem Punkt war ich erschöpft. Ich verstand, daß es wenig gab, was ich tun konnte. Es waren ihre Wahrnehmungen, die sie in einem Kreislauf gefangen hielten. Sie konnten nicht über ihre Trauer, ihren Schmerz, ihren Kummer oder ihre Unfähigkeit zu vergeben hinaussehen. In einigen der Menschen, die ich berührte, konnte ich auch sehen, wer ich selbst früher gewesen war. Ich konnte mich an die Jahre erinnern, als ich so voller Kummer über all das Leid in der Welt war, als ich für selbstverständlich genommen wurde und einen tiefen Selbsthaß hatte. Ich konnte mich auch erinnern, daß ich früher diejenige war, die andere warnte, und wie mich dies in eine Spirale der Depression und Angst zog, die erdrückend war.

Ich verließ die Blase müde und ein wenig bedrückt. Ich ging und saß bei meinem höchsten Aspekt, die sagte: „Es gibt nichts, was du tun kannst. Du mußt die Entscheidungen, die andere treffen, akzeptieren. Wenn du so weitermachst, riskierst du, in dieser Schöpfung steckenzubleiben, und dann wirst du nur noch sehr wenig tun können.“ Ich wußte, sie hatte recht. Ich wußte, wie leicht es war, sich in den Geschichten zu verfangen.

Als ich die beiden Blasen wieder ansah, sahen sie nicht anders aus als vorher, sie waren beide angefüllt mit derselben Schönheit, demselben Potential und derselben Schöpfung. Doch es waren die Glaubensmuster und Filter jedes einzelnen, die veränderten, wie diese Welt für ihn oder sie aussah. Es brachte diese Realität zum Leuchten. Ich fragte, warum die Gruppe zur Linken aus einem anderen Raum heraus zu sein und zu erschaffen schien. Sie antwortete einfach: „Sie verstehen, daß sie ihre eigene Realität erschaffen.“

Es dauerte nicht lange, bis ich bemerkte, daß sich ein paar Leute gegen die Blase zur Rechten drückten und gespannt auf die Blase zur Linken und das Licht, das ihr so hell entströmte, starrten. In der linken Blase gab es ein Gefühl von Gemeinschaft, von Liebe für das Selbst, füreinander und Liebe für die Erde. Es fühlte sich einfach wie reine Möglichkeit an. Die Menschen waren nicht vollkommen, aber sie waren alle bereit, sich zu verändern und ihre Programmierungen aufzulösen.

Dann sah ich einen wunderschönen Anblick, einer nach dem anderen verließen die Menschen die Blase zur Rechten und schlüpften in die zur Linken. Während ich aufgeregt zusah, begann die Blase zur Rechten immer kleiner zu werden.

Mein höchster Aspekt ergriff meinen Arm, und mit einem riesigen Lächeln sagte sie: „Es ist fast Zeit.“

Dann erwachte ich davon, daß meine Hündin auf mir auf und ab hüpfte, wie sie es tut, wenn es wichtig ist daß ich in diesem Moment aufwache und es alles aufschreiben. Ich erwachte freudig und mit dem Gefühl, daß unser Licht in die Welt hinauszustrahlen, funktioniert hat und immer noch funktioniert.

Ich sende euch allen so viel Liebe. ❤

Jenny Schiltz

Text © Jenny Schiltz 2019, Foto: NASA, Übersetzung © Zarah Zyankali 2019. Dieser Text darf weitergegeben werden, sofern er vollständig und unverändert bleibt, diese Copyrightnotiz angehängt ist und auf Jennys Originaltext sowie diese Übersetzung verlinkt wird. Danke.

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Rauhnächte ’99: Unbeschreiblich weiblich

Veröffentlicht Dezember 8, 2013 von Zarah

Bevor die Rauhnächte 2013 anfangen, wollte ich doch noch mit denen von 1999 fertig werden. 😉 Lustigerweise hatte ich beim Googeln nach Nayoma de Haën, durch deren Inspiration ich überhaupt auf die Rauhnächte kam, beim letzten Mal nur einen Artikel über Tierspirits im SEIN gefunden. Doch nachdem ich dann die letzten Beiträge abgeschickt hatte, fand ich „ganz zufällig“ im neuen Flyer von Gutes Gelingen – über deren Heilerstammtisch ich ja schon berichtet hatte – mehrere Angebote von Nayoma zu den Rauhnächten und stellte fest, daß sie 2012 sogar ein Buch über die Rauhnächte mit dazugehöriger Meditations-CD veröffentlicht hat! Wow – wenn das nicht Synchronizität ist … ! Daß ihre Seminare lange nachwirken – wie es in ihrem Profil drinsteht -, kann ich jedenfalls hiermit bestätigen.

Die folgenden Ereignisse der damaligen Rauhnächte hab ich in ein Posting zusammengefaßt, obwohl sie 10 Tage auseinander lagen, da sie beide mit Weiblichkeit und Schönheit zu tun haben – ein Thema, das jetzt wieder wichtig wird. Bei einem Channelabend, wo wir gegenseitig für einander channelten, wurde mir nämlich gesagt, ich solle „die göttliche Mutter in mir zum Leben erwecken“. Extrem seltsam, denn …

(BTW, irgendwie hat WordPress schon wieder Änderungen eingeführt, daher wundert euch nicht, wenn der Video nicht eingebettet wird. Ich hab es jetzt gefühlte 100mal probiert, aber ich blick noch nicht ganz durch, wie man das mit den neuen Einstellungen hinkriegt. Falls der Link auch nicht geht, findet ihr den Video unter : Nina Hagen Band – Unbeschreiblich Weiblich (Live). Unbedingt anschauen!  :D)

Unbeschreiblich weiblich

Kann sein, daß ich es schon mal erwähnt habe … ich habe mit Weiblichkeit noch nie wirklich was am Hut gehabt. Ich kletterte als Kind lieber auf Bäume, als mit Puppen zu spielen, und habe weder eine häusliche Veranlagung noch den geringsten Familiensinn. Der obige Video von Nina Hagen bringt meine grundsätzliche Haltung zum Kinderkriegen ziemlich genau auf den Punkt. 😉 (Wobei Nina ja inzwischen eine erwachsene Tochter hat.) Von daher wunderte es mich recht sehr, daß ausgerechnet ich in einer völlig unbeabsichtigten Mondmeditation mich in der Rolle einer druidischen Priesterin der Göttin wiederfand. Ich schwöre, daß ich mich mit dergleichen nie in meinem Leben befaßt habe und daß es mir immer unglaublich auf den Geist ging, wenn irgendwelche frauenbewegten Frauen ständig  „Göttin“ statt „Gott“ sagten (z.B. „Göttin sei Dank“ und ähnliches). Allerdings hatte ich damals gerade den zweiten Band der Plejadenbücher von Barbara Marciniak gelesen, worin auch ständig von der Göttin und der Kraft der Menstruation die Rede ist. Vielleicht kam es ja daher … Hier jetzt mein Tagebuchauszug:

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23.12. 1999

Gestern ziemlich merkwürdige Mond-Visualisierung. Eigentlich hatte ich das gar nicht so geplant, aber dann sah ich, als ich vom Klo kam, wie das Mondlicht in mein kleines Zimmer und auf die Kristalle fiel. [Das „kleine Zimmer“ ist mein Meditationszimmer. Es ist in einem leuchtenden Königsblau gestrichen, mit ein bißchen Gold, und ist voll mit Drachen, Kristallen, Rächerwerk, Geschenken von den Bäumen (Äste, Rinde, Zapfen usw.), Trommeln, Rasseln, Kartendecks und diversen Büchern.] Da bin ich reingegangen und hab auch die Rosenquarze ins Mondlicht gesetzt, weil es ja Mondsteine sind, und habe mich bloß ein bißchen hingesetzt, ohne besondere Absicht, und hörte mich dann selbst innerlich sagen: .“Ich beabsichtige mich mit den Energien dieser Zeit in Einklang zu bringen und bitte Großmutter Bär, mir dabei zu helfen“ oder so ähnlich. Ich wollte aber noch gar nicht zu ihr hingehen, erst heute, ich wollte es bloß schon mal so sagen.

Dann hatte ich die völlig merkwürdigste Visualisierung, mit mir als Priesterin einer druidischen Mond-Erde-Göttinnenkultes oder sowas. Ziemlich dionysisch ausgerichtet, es ging darum, den weiblichen Körper zu feiern und seine Kraft, Leben zu gebären und zu nähren, und sich mit den weiblichen Kräften der Natur zu verbinden. Aber gleichzeitig ging es auch darum, nicht mehr gegen die Männer zu kämpfen, daß kein Teil mehr dominieren und der andere sich unterordnen sollte, sondern beide sollten wirklich gleichberechtigt und gleichwertig sein.

Angeblich hatte die Göttin zu Beginn dieser Ära vom Herrschen die Schnauze voll, da die Männer so unterwürfig geworden waren und das irgendwie keinen Spaß mehr machte. Sie wollte einen starken Mann oder eine starke männliche Kraft, der sie sich hingeben konnte, um auch mal schwach sein zu können. Leider machte sich das Ganze dann etwas selbständig und lief dann auf totale Unterdrückung der Frau und des Weiblichen hinaus, womit sie nicht gerechnet und was sie auch so nicht gewollt hatte. Ihr eigenes Spiel / Experiment hatte sich gewissermaßen gegen sie gekehrt. Die weiblichen Kräfte wie Gebären und Großziehen von Kindern wurden dann als „low-status“ betrachtet und die männlichen – Erfinden und Erbauen etc. – glorifiziert.

Übrigens auch bei den „Naturvölkern“ – las in einem indianischen Buch, daß bis heute Männer Angst vor der Kraft der weiblichen Menstruation haben. Bei Juden etc. wurde es als „unrein“ bezeichnet, bei den Indianern dagegen heißt es, die Menstruation habe so große Macht, daß jegliche Medizin, auch von Schwitzhütten und Sonnentanz7 etc., dadurch zunichte gemacht werden kann. Ein Mann, der eine menstruierende Frau berührt, kann davon irgendwelche ätzenden Krankheiten kriegen, sexueller Verkehr während der Regel ist natürlich völlig tabu. Frauen, die ihre Regel haben, dürfen an keiner Zeremonie teilnehmen und werden während ihrer Tage in eine „Mondhütte“ eingeschlossen. Gute Arbeit, dachte ich nur, als ich es las, so bringt man Menschen davon ab, die Mysterien zu erforschen, indem man verbreitet, daß es Krankheit und Tod nach sich zieht. Die glauben das heute noch. Na, und ich, gutgläubig wie ich bin, glaube natürlich den Plejadiern jedes Wort, über die Informationen, die im Blut sind etc. 😉

Zwei glorreiche Halunken

oder

Die Verhinderung von Schönheit

Eine weitere Visualisierung zum Thema Weiblichkeit und Schönheit gab es dann 10 Tage später. Darin verschmolzen Techniken aus Focusing, Psychosynthese und  Julia Camerons Weg des Künstlers völlig von selbst zu einem harmonischen Ganzen. 😉 Zum besseren Verständnis beschreibe ich sie hier noch mal einzeln.

Beim Focusing schafft man zuerst einen leeren Raum, d.h. man befreit sich für die Zeit der Übung von allen Gedanken, die einem sonst noch so im Kopf herumschwirren, und den Problemen, die einen gerade beschäftigen – so als würde man sie vorübergehend in ein Regal räumen, von wo man sie später wieder hochnehmen kann. So wird das Gewissen besänftigt, das oft denkt, man dürfte diese Dinge nicht einmal kurzzeitig loslassen. Wenn keine ablenkenden Gedanken sich mehr melden,  bittet man den Körper, einem einen felt sense zu vermitteln. Der felt sense ist ein diffuses Gefühl im Körper, das mit dem Thema zu tun hat, das man bearbeiten will. Es baut sich langsam in der Bauchgegend auf („schnelle“ Reaktionen kommen meist aus dem Verstand), und man muß dann einen passenden handle oder Begriff dazu finden. Dabei geht man immer zwischen dem handle und dem felt sense hin und her. An der Reaktion des felt sense merkt man, ob ein Begriff paßt, so ein bißchen wie „warm … ganz kalt … wärmer … heiß!“ Manchmal reicht auch schon ein Begriff, der nur ungefähr paßt, um mit dem Thema weiterzukommen. Hat man aber einen ganz genau passenden Begriff gefunden, stellt sich immer eine deutlich fühlbare Körperreaktion ein, sowas wie ein Aufatmen oder eine Erleichterung. Gendlin nennt das einen felt shift. Man muß bei einem felt shift nicht stehenbleiben, sondern kann auch zur nächsten Runde übergehen.

Die Übung aus der Psychosynthese zu den Teilpersönlichkeiten hatte ich ja schon anläßlich meiner Fuchsreise beschrieben. Wenn man etwas an sich bemerkt, das einen stört oder das man tiefer erforschen möchte, stellt man sich den Verursacher dieser Eigenart wie eine Figur vor. Dieser Figur kann man dann Fragen stellen und sie besser kennenlernen. Die Fortsetzung dieser Übung besteht darin, daß man mit der Gestalt, wenn man sie schon ein wenig kennt, auf einen Berg gehen und währenddessen darauf achten kann, ob sich die Gestalt dabei verändert. Figuren, die man möglicherweise zuerst als negative Gestalten wahrgenommen hat, zeigen dabei oft ihr „wahres“ Wesen. Eigentlich haben sie nämlich immer eine positive Absicht. Der gute Marvin, dem ich dabei begegnete (siehe unten), war allerdings eine extrem harte Nuß …

Last but not least floß auch noch eine Übung von Julia Cameron mit ein, mit deren Weg des Künstlers ich mich damals intensiv beschäftigte. Dabei schaut man in die Kleiderschränke der Teilpersönlichkeiten  und sieht nach, was sie für Klamotten haben. Die Kleiderwahl meiner unten beschriebenen Charaktere sprach Bände .. 😉

3.1.2000

[…] Einen ketzerischen Gedanken hatte ich auch noch: Wie viele von den „Lichtarbeitern“ arbeiten wirklich mit sexueller Energie? Davor drückt sich doch irgendwie jeder. Kosmische Energie ja, Erdenergie ja, aber Sex? Wie ich auch schon mal geschrieben habe. Man kann Ewigkeiten mit den Fußchakren arbeiten, aber wenn man die sexuelle Energie abgeschlossen hält, wird es einem gar nichts nützen. Naja, vielleicht sind das eher die Tantra-Leute, die damit arbeiten. […]

Einiges hat sich ja davon durch Nayomas Arbeit für mich geöffnet, aber ich hatte auch schon vorher eine message von der Göttin bekommen, und das Gefühl, das ich dabei im Körper hatte, war definitiv orgiastisch, das ist das einzige Wort, das es angemessen beschreibt. Und dieses orgiastische Gefühl hatte ich gestern auch wieder

Mephisto

mephisto

Eigentlich wollte ich wegen meiner Zähne Focusing machen, aber da kam ich dann zu einem handle namens „Schönheit“, obwohl ich eigentlich dachte, dieses Thema sei schon abgegessen. Dabei begegnete ich zwei Teilpersönlichkeiten, einer so eine Art innerer Scharfrichter in Teufelsgestalt, ich nannte ihn „Mephisto“. Der meinte, er sorgt schon dafür, daß ich mich nicht schön und weiblich und begehrenswert fühle, daß ich in den Spiegel gucke und mich häßlich finde und mich selbst und meinen Körper verdamme und meine sexuellen Gefühle auch. Aber er stellte auch gleich klar, daß er das in meinem Auftrag für mich macht, denn ohne meine Zustimmung hätte er sich bei mir gar nicht einnisten können. Es müßte schon genügend Selbsthaß in mir sein, daß er sich überhaupt bei mir wohlfühlt, und wenn ich auf einmal anfinge, mich zu lieben, würde er schon ganz von selber gehen. Auf diesem Selbsthaß und den Selbstzerstörungstendenzen würde letztlich auch die Misere mit meinen Zähnen beruhen, da es ein vitaler Teil von mir ist bzw. war und der auch beträchtlich zu meiner Schönheit beitrug und es genau diese Kraft und Schönheit in mir war, die ich aufgrund meines Selbsthasses versucht habe zu zerstören. Und ich sollte besser mal an die Wurzeln dieses Selbsthasses gehen, statt ihn zu bekämpfen, da er ja auch nur ein Symptom davon ist.

Dann zerrte er mich ganz von selber den steilen Berg hoch und sagte: „Los, komm mit! Komm gucken!“ Unterwegs verwandelte er sich auch mal in einen Geistlichen. Das waren anscheinend seine 2 Erscheinungsformen, diese Klamotten fand ich auch in seinem Schrank vor: Teufelsmasken & Make-up und klerikale Roben incl. Käppi. Der Hügel sah aus wie eine weibliche Brust und als wir auf die Landschaft guckten, war es eine weibliche Landschaft, geformt wie ein Körper: Bäume wie Haare, wogend im Wind, Hügel wie Brüste, Täler wie Vertiefungen, auch ein Kopf und Arme und Beine waren zu sehen. Er sagte zu mir: „Guck hin! Das ist die Schönheit, die du abgelehnt hast!“ Ich sah es, es breitete sich vor mir aus, und irgendwann sagte ich: „Ich nehme es an.“ Einfach so. Ohne Pathos oder dergleichen. Da bäumte sich die Landschaft vor mir auf bzw. die Frau in der Landschaft und kam ganz nahe an mich heran und sagte: „Sag das nochmal.“ Und ich sagte: „Ich nehme es an.“

 Darauf nahm die Landschaft mich in sich auf, und ich wurde selber ein Teil von dieser Erde. Was dann aus dem Teufel geworden ist, der auf dem brustförmigen Hügel saß, kam nicht mehr raus, er schien auch irgendwie nicht mehr wichtig zu sein. Er war nur der, der mich da hingeführt hatte, als es an der Zeit war.

Marvinzouk

Aber die Sache war noch nicht vollständig. Es gab da auch noch diesen anderen Character, Marvin. Eine graue, eintönige, schwere, träge, dumpfe, deprimierte Energie. Sein Schrank war voll mit grauen, formlosen Klamotten, die um ihn rumschlackerten, so daß von seinem Körper nichts zu erkennen war. Von seinem Gesicht war auch nichts zu sehen, denn er trug es stets nach unten, an einem steifen, vorgestreckten Hals. Seine Haare schlackerten auch formlos und ungekämmt um ihn herum. Sein Motto war: Wozu sich anstrengen, wozu sich schön machen, wozu Hoffnung auf irgendwas haben, es wird ja doch alles nichts, du kannst es vergessen. Eine Hoffnung führt ja doch nur dazu, daß man letzten Endes enttäuscht wird, wozu sich also erst Hoffnungen machen? „Deine ganzen Heilungsversuche werden sowieso letzten Endes nichts bringen, gib*s doch auf, es ist doch eh alles fürn Arsch. Und all deine Träume von Musik und von einem schöneren Leben – für Leute wie uns gibt’s nur graues, eintöniges Einerlei, also kann man sich doch am besten gleich damit abfinden.“

 Er glaubte, daß das ganze Leben Scheiße und sowieso sinnlos war – wozu also überhaupt von der Couch aufstehen, oder erst aus dem Bett? Die Verkörperung der Depression – Marvin war total der passende Name für ihn. „Life? Don’t talk to me about life.“ [Für die, die es nicht wissen: Marvin ist der manisch-depressive Roboter aus „Per Anhalter durch die Galaxis“. Das Leben deprimiert ihn endlos …]

Natürlich wollte er auch nicht mit auf den Berg kommen. Wozu sich anstrengen, wenn es doch eh keinen Sinn hatte? Ich sagte, wenn eh alles egal ist, kannst du doch eigentlich auch mitkommen. Er meinte, ja, aber er bleibt dann doch lieber hier, der Berg da sieht steil aus, wozu sich abkraxeln und schwitzen, wo es doch eh nichts bringen wird? Ich mußte ohn wirklich an der Hand hochzerren. Diesmal war der Beg nicht nur eine Brust, sondern ein ganzes schönes nacktes Mädchen. Sie strahlte eine Energie von Schönheit und Unschuld aus. Ich sagte zu Marvin: „Guck mal!“ Er wollte nicht, drehte immer den Kopf weg. Ich sagte: „Los, guck hin!“ Er guckte gequält und sagte dann: „Ja, es gibt Schönheit in der Welt! Aber doch nicht für solche wie mich, deshalb nehme ich sie lieber gar nicht zur Kenntnis, sonst leide ich zu sehr.“ Ich sagte zu ihm: „Ja klar, wenn du immer in diesen grauen, formlosen Kutten rumläufst und deinen Körper darin versteckst und den Kopf nach unten hältst und dir die Haare nicht ordentlich wäschst und kämmst, was erwartest du auch, daß dich dann irgend jemand angucken soll? Deine ganze Ausstrahlung schreit ja förmlich: „Guckt mich bitte bloß nicht an!“ Wie willst du denn Liebe und Schönheit finden, wenn du dich immer versteckst und wegdrehst?“

Blumenbanner

Tja, hier enden meine Aufzeichnungen von damals. Mit Mephisto hab ich mich inzwischen ziemlich gut angefreundet, aber Marvin bleibt nach wie vor eine Herausforderung. Immerhin hab ich es gewagt, bei den Tribal Mirrors ein weiblich-erotisches Kostüm zu wählen. Und bei diesem Workshop waren immerhin 70 Leute anwesend … ich kam mir selbst sehr mutig vor. Aber es fällt auch leichter, wenn die anderen sich ebenso mutig „outen“ …

Stay tuned … als nächstes folgt mein Bericht über die Einweihung in den weißen Strahl, wobei überraschend das schwarze Kreuz aus der Fuchsreise und die Bärin wieder auftauchten. Das Leben bleibt ein Abenteuer! 😀