Vor einiiger Zeit machte ich die Bekanntschaft einer mir bis dahin unbekannten Spezies: spirituelle Feministinnen. Politische Feministinnen hatte ich schon während meines Studiums kennengelernt, aber diese Variante war mir neu. Sie verehrten die große Göttin (zumindest sagten sie das) und waren im großen und ganzen ein recht farbloser Haufen. Göttinnenenergie schien für sie zu bedeuten, ständig am Tun und Machen zu sein. Ich bekam stark den Eindruck von Arbeitsameisen. Es schien ihnen schwerzufallen, einfach nur zu sein.
Das fand ich merkwürdig, denn ich hatte mir die Göttin immer völlig anders vorgestellt. Für mich ist sie sowas wie eine Filmdiva. Sie schläft morgens lange aus, blinzelt so gegen zehn Uhr ganz vorsichtig in die Sonne, kuschelt dann erstmal ein wenig mit ihrem aktuellen Lover und läßt sich danach von ihm das Frühstück ans Bett bringen. Nach einem gemütlichen gemeinsamen Frühstück stylt sie sich lange und ausgiebig die Haare und legt Make-up auf, bevor sie aus dem Negligé steigt, um ein salonfähiges Outfit anzulegen. Schönheit und Liebe sind ihr Lebenselixier, Hektik und Getriebe jeder Art sind ihr ein Greuel. Die geschäftigen Arbeitsameisen würden sie wahrscheinlich die Wände hochtreiben.
Aber vielleicht war meine Göttin ja Aphrodite, die Liebesgöttin, während die Arbeitsameisen die Göttin Hestia verehrten, die Bewahrerin von Heim und Herd. Es wäre immerhin denkbar – auch wenn ich mich nicht des Eindrucks erwehren konnte, daß die guten Arbeitsameisen eigentlich einem patriarchalischen Leistungsideal auf den Leim gegangen waren. Mit der hausfräulichen, stets dienstbereiten Weiblichkeit, die sie als Ideal hochhielten, hatte ich jedenfalls noch nie viel anfangen können. Doch sie hatten mich verunsichert. Gab es am Ende doch nur eine Göttin – nämlich ihre? Die Vorstellung war deprimierend.
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Die Göttin in der U-Bahn
Dann sah ich die Verkörperung der Göttin – meiner Göttin – leibhaftig in der U-Bahn. Es war eine Offenbarung.
Es war nach elf Uhr nachts. Ich kam gerade von einer BVV-Sitzung in Mitte, wo unter anderem heiß darüber diskutiert worden war, ob Turnhallen eine menschenwürdige Unterbringung für Flüchtlinge seien. Die Mehrheit der Bezirksverordneten fand das nicht menschenwürdig. Als ich nach Ende der Veranstaltung in den U-Bahnhof Schillingstraße kam, schliefen dort zwei Obdachlose in Decken und Zeitungen gewickelt. Aha, Turnhallen waren also menschenunwürdig, aber daß Leute mitten im Winter in U-Bahnhöfen nächtigen mußten, weil sie kein Dach überm Kopf hatten, das war scheinbar ganz normal.
Als ich dann am Alex in die U2 umstieg, traf mich die Offenbarung. Direkt mir gegenüber saß eine bemerkenswerte Frau. Ihr Alter war schwer zu schätzen – sie war wohl irgendwo zwischen Mitte vierzig und Mitte fünfzig -, aber das spielte auch gar keine Rolle, denn sie war von einer zeitlosen Schönheit und hatte unglaublichen Stil. Sie trug eine knackig enge Lederhose, dazu schwarze Westernstiefel und einen kurzen Nerzmantel mit Stehkragen. Ihre Lippen waren knallrot geschminkt, sie hatte unglaublich lange Wimpern, und ihre riesengroßen strahlenden Augen waren mit gefühlt einem Pfund Kajal dekoriert. Ihr dunkles Haar war mit viel Gel straff zurückgekämmt und zu einem Pferdeschwanz gebunden. Aus ihrem schwarzen Handtäschchen zog sie das größte Handy, das ich je gesehen hatte. Scheinbar schrieb sie eine SMS an ihren Liebsten, denn sie lächelte so sinnig vor sich hin, während sie überlegte, was sie ihm erzählen wollte.
Wow, dachte ich, von dieser Selbstverständlichkeit könnte ich auch etwas gebrauchen. Was sollte ich mich mit der Vorstellung der Arbeitsameisen von Weiblichkeit und Göttinnenenergie abgeben, wenn doch hier die Göttin direkt vor mir saß? So wie sie sollte ich mehr werden, statt zu versuchen, dem gutbürgerlichen Ideal dieser Frauen zu entsprechen. Schon vor Jahren, als ich die Subpersönlichkeits-Übungen von Julia Cameron machte, war dabei eine Diva aufgetaucht, die dieser Göttin hier vor mir zum Verwechseln ähnlich sah. Aber ich hatte sie nicht wirklich in mein Leben eingelassen. Mir fehlte einfach das Selbstbewußtsein dafür.
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Unbeschreiblich weiblich
Ich versuchte mich in diese Energie hineinzuversetzen. Wie wäre ich, wenn ich wüßte, daß ich schön bin, wenn ich wüßte, daß ich geliebt bin, wenn es mir völlig egal wäre, ob andere Leute denken, daß dieser Kleidungsstil für mein „Alter“ nicht passend ist und daß ich besser mal „vernünftig“ und „erwachsen“ werden sollte, ein „nützliches“ Mitglied der Gesellschaft? Wenn ich einfach die Göttinnenpower in die Welt hinaus strahlen würde, ohne mir Gedanken darüber zu machen, was irgendwelche Feministinnen von mir halten? Wenn ich mir den Nerz und das Megahandy und den Konsum und das Make-Up einfach erlauben würde, auch wenn die Jute-statt-Plastik-Fraktion dann laut aufjault?
Während ich noch dabei war, mir das vorzustellen, stiegen zwei in Kicheranfällen explodierende jüngere Frauen ein. Offenbar hatten sie gerade etwas total Lustiges erlebt. Die eine konnte kaum das Lachen bezwingen, und die andere ließ sich davon auch immer wieder anstecken. Die SMS textende Göttin sah vom Handy hoch, lächelte, ihr strahlender Blick traf meinen – ich war natürlich auch am Grinsen – und für eine Sekunde gab es so etwas wie ein Einverständnis zwischen uns. Dann schrieb sie wieder weiter. An der nächsten Station stieg ich aus.
Smile at the world
Das ist jetzt fünf Wochen her. Seitdem ist ein wunderhübsches achtjährges Mädchen mit langen roten Haaren in meinen Träumen aufgetaucht. Sie hat ein ungetrübtes Selbstbewußtsein und die bezauberndsten Grübchen. Im Traum sollte sie eine Filmrolle spielen. Ihre erwachsene Version wäre vermutlich selbst eine Göttin, oder zumindest ein Supermodel. Wenn ich mich mit ihrer Energie verbinde, fangen starke Ströme an zu fließen. In meinem äußeren Leben hat die Begegnung mit der Göttin bis jetzt noch keine sichtbaren Spuren hinterlassen. Aber ich weiß, daß diese Dinge ihre Inkubationszeit brauchen, und es arbeitet in mir.
Man darf gespannt sein, wie es weitergeht … stay tuned! 🙂
Diesen wundervollen Artikel fand ich gestern durch einen Reblog bei Monika von Symbolreader, der ich hiermit herzlich für die Inspiration danke. Die eigene Größe zu leben, war für mich noch nie einfach, denn immer, wenn ich etwas gut konnte und dazu stand, erweckte es sofort entweder Neid, oder aber ich bekam zu hören: „Du bist ja größenwahnsinnig!“ Lob und Unterstützung gab es höchstens mal von ein oder zwei LehrerInnen. Meine Träume wurden als „Schäume“ abgetan, die mit dem „wirklichen Leben“ angeblich nichts zu tun hatten.
Natürlich hatten die Leute, die mir diese Sichtweise vermittelten, aufgrund des Krieges selbst die meisten ihrer Träume begraben müssen, und vor diesem Hintergrund wird ihre Einstellung leicht nachvollziehbar. Doch bei mir führte das ständige Gerede vom Größenwahn, dem ich angeblich verfallen war, irgendwann dazu, daß ich dachte, es sei irgendwas verkehrt daran, sich etwas zuzutrauen – Unterstützung würde man dafür sowieso nicht bekommen – und es sei doch wohl am einfachsten, etwas zu machen, womit auch andere etwas anfangen können. Vielleicht hatten all diese Leute ja recht, und ich bildete mir wirklich nur etwas ein.
Daher war dieser Artikel für mich ein wahrer Balsam auf mein vernarbtes Herz. Einfach daß mal jemand sagt: „Ja, du darfst deine Größe leben – es ist nicht nur nicht verkehrt, sondern sogar sehr erwünscht!“ hat mir unendlich gut getan. Vielleicht geht es ja noch jemandem von euch so. (Und ich habe es letztens auch tatsächlich schon mal getan – aber darüber erzähle ich ein andermal.)
Die Autorin beschreibt, wie man in kleinen Schritten einen guten, stabilen Kontakt zwischen der inneren Erwachsenen und dem inneren Kind aufbaut und wie sich durch das wachsende Vertrauen nach und nach auch die spirituelle Verbindung öffnet. Sie richtet sich ausschließlich an Frauen mit der „Mutterwunde“, aber ich glaube, daß auch Männer ähnliche Wunden haben. Vielleicht ist es bei ihnen nicht so sehr das Tabu „Du darfst nicht deine Größe leben“, sondern eher sowas wie ein Zwang zum Großsein, der sich in Sprüchen äußert wie: „Wenn du nichts Großes leistest, bist du ein Versager“ oder „Wenn du Bücher lieber magst als Fußball, bist du ein Weichei“. Ich kenne Männer, die bis heute darunter leiden, daß sie für ihren Vater nicht „hart“ genug waren.
Die wunderbaren Bilder stammen alle aus demOriginal-Artikel, bei einigen schaffe ich es allerdings nicht, sie in einer mittleren Größe zu posten. Alle Formatierungsversuche haben nicht das gewünschte Ergebnis erbracht. Tja, die Frauen auf den Bildern machen es vor – sie lassen sich einfach nicht mehr klein machen! 😉
Der Bildnachweis steht am Ende des Textes.
Ich wünsche euch viel Freude und Mut, im kommenden Jahr noch mehr eure eigene Größe zu leben!
Dich in die Meisterschaft hinein bemuttern: Das Souveräne Weibliche und dein innerer Reichtum
Dich selbst beständig zu bemuttern, erlaubt dir irgendwann das Bedürfnis loszulassen, im Leben klein zu sein oder dich klein zu machen.
Wenn wir das Kind in uns bemuttern, kultivieren wir eine innere Umgebung der Sicherheit und bedingungslosen Liebe, die wir in unserer Kindheit nicht erfahren haben. Dies heilt die eingefrorene Energie frühkindlicher Traumata und bringt unser inneres Kind in den gegenwärtigen Moment, wo ihre Reinheit, Unschuld, Lebendigkeit und Kreativität in unser tägliches Leben gebracht werden kann.
Mithilfe von Engagement und Beständigkeit überschreiten wir schließlich eine Grenze, wo unser inneres Kind sich sicher genug fühlt, ihre innere Fülle zu spüren, die daher kommt, sie selbst zu sein. In dir erblüht die volle Erlaubnis, ALLES zu sein, was du bist.
Wenn wir das tun, können wir jenes Gefühl inneren Reichtums und innerer Fülle erfahren, unsere Größe und Fülle des SEINS.
Mit der Zeit entwickeln wir so eine stabile Grundlage erhöhter innerer Sicherheit, die zu einem bleibenden und heiligen Gefühl des Überfließens führt. Es entsteht ein Gefühl unendlicher Liebe und Unterstützung und grenzenlosen Raums, zu sein, wer du bist. Dies weitet sich aus zu einem Gefühl unendlicher Liebe und Unterstützung durch das Universum und das Leben selbst. Wir beginnen zu sehen, daß unsere reine Essenz Fülle ist.
Die Welt lehrt uns, die Außenwelt zur höchsten Priorität zu machen und die Innenwelt als zweitrangig zu betrachten. Doch das Gegenteil ist wahr; das Innere muß für uns die höchste Priorität sein, um in unsere Meisterschaft einzutreten. Meisterschaft bedeutet, aus dem leuchtenden Kern im Inneren heraus zu leben, uns zu bedingungsloser Selbstliebe zu verpflichten, durchlässig für geringere Energien zu sein und eine hohe Schwingung aufrechtzuerhalten. Es kommt eine Zeit, wo wir nichts Geringeres mehr akzeptieren werden.
Wie verkörpern wir das Souveräne Weibliche?
Um in unsere Weiblichkeit einzutreten, müssen wir zunehmende Souveränität über uns selbst und unsere eigene Energie erlangen. Dies bedeutet, dein inneres Kind zu verteidigen wie eine Löwin ihr Junges und somit deinem Innenleben zu gestatten, deine Priorität zu sein. Deine Souveränität ist das, was dir erlaubt, vollkommen zu erblühen und in dein volles Potential einzutreten. Alles fließt aus diesem Engagement. Das, was die Gesellschaft als egoistisch betrachtet (nämlich für sich selbst zu sorgen), ist in Wirklichkeit ein großer Dienst. Im Lauf der Zeit gewinnt ein kraftvoller selbstverstärkender Kreislauf an Schwung, genährt von deiner gewachsenen Selbstachtung, Integrität und Ausrichtung zwischen deinen inneren Werten und deinem äußeren Leben.
Wir bemuttern uns selbst hinein in die Meisterschaft.
Viele Frauen stellen fest, daß sie zwischen Verzicht und Schwelgerei hin- und herschwanken. Die Botschaft der Verzichts lautet: „Wenn ich mein echtes, großes Selbst bin, werde ich abgelehnt. Ich muß klein bleiben.“ Und die Botschaft der Schwelgerei lautet: „Ich kann nichts dafür, daß ich groß bin! Ich brauche Trost für den Schmerz der Selbstverleugnung.“ Die innere Mutter ist der „Mittelweg“, und während wir uns beharrlich durch unsere Ängste hindurch trösten und beruhigen und die notwendige Trauerarbeit leisten, verlieren wir schließlich das Bedürfnis, in bezug auf Essen, Geldausgeben oder andere Substanzen / Aktivitäten zwischen Verzicht und Schwelgerei hin – und herzupendeln.
Kürzlich war ich in London und besuchte die Westminster-Abtei. Während meines Besuches sah ich ein Bildnis der Madonna mit dem Kind, das mich durch seine Einfachheit und Kraft beeindruckte. Das Bild vermittelte mir einen tieferen Sinn als je zuvor. Ich sah Maria als Symbol des Souveränen Weiblichen in Männern und Frauen, die mutig das Innere Kind nährt und dadurch das „uneheliche Kind“ in uns zum „Licht der Welt“ transformiert. Mir kam der Gedanke in den Sinn: „Dies ist es, was Welten gebiert.“ Die Integration des geheilten inneren Kindes und des bewußten, weisen erwachsenen Selbstes gipfelt in einer neuen Art des Seins, einer Brücke aus Form und Materie, der neuen Erde selbst. (Siehe Bild unten: Die Heilige Mutter und das Göttliche Kind befinden sich zwischen zwei Kerzen; dies symbolisiert den „Mittelweg“ zwischen den Polaritäten.)
Wir verkörpern die Göttin, wenn wir das traumatisierte Kind in uns bemuttern.
Wenn wir uns selbst bemuttern, macht sich ein großes Gefühl von Frieden und Freiheit bemerkbar, und wir lassen zunehmend das Bedürfnis los, daß andere sich ändern müssen, damit wir uns „okay“ fühlen können. Wir können immer mehr andere sein lassen, wer sie sind, und das Anhaften daran loslassen, von ihnen gesehen zu werden, wie wir sind. Das wird möglich, wenn wir einen bestimmten Punkt erreicht haben, an dem wir uns selbst so sehen können, wie wir sind und uns genügend wertschätzen können, um loszulassen. Wir tun das, indem wir unsere traumatisierten inneren Kinder in die Sicherheit des gegenwärtigen Moments hinein bemuttern.
Wir werden zu unseren eigenen Eltern in Echtzeit – indem wir den Schmerz des vergangenen Traumas UND jeglichen Schmerz einer aktuellen Situation fühlen … indem wir uns auf beiden Ebenen zugleich bemuttern.
Es ist ein Punkt großer Macht, mit dem Gewahrsein vieler Ebenen zugleich zu leben; unserer selbst als Erwachsene in der Gegenwart und gleichzeitig als inneres Kind gewahr zu sein, und ebenso als die formlose, göttliche Präsenz, die wir auf tiefster Ebene sind. Wenn wir so leben, agieren wir aus einer hohen Schwingung heraus und beeinflussen unsere Umgebung auf positive Weise.
Der beste Gebrauch, den du von einer unvollkommenen Kindheit machen kannst, besteht darin, die Mängel deiner Familie zu benutzen, um deine eigene Größe zu gebären. Deine Größe ist einfach mehr von dem, wer du im Kern WAHRHAFT bist. Dies ist die tiefere Gabe, die im Schmerz unseres Mißbrauchs verborgen liegt. Dies ist die wahre Auferstehung.
Wenn wir das Licht in unserem tiefsten Schmerz entdecken, werden wir fähig, es überall und in allem zu sehen. Einheitsbewußtsein und existentielles Dazugehören werden zur gefühlten Realität.
Das souveräne Weibliche zu sein bedeutet, zart und wild zugleich zu sein.
Erlaube dir, groß zu sein. Erlaube dir, Raum einzunehmen.
Im Laufe der Zeit gelangen wir an einen Punkt, an dem unser inneres Kind sich sicher genug fühlt, allmählich die frühen Glaubensmuster loszulassen, die uns sagen, daß wir klein sein müssen, um geliebt zu werden. Und indem wir das tun, sind wir immer mehr in der Lage, höhere Ebenen von Lebendigkeit, Staunen, Kreativität, Freude, Glückseligkeit, Begeisterung und Trost zu erfahren sowie die Fähigkeit, mehr gute Dinige im Leben zu empfangen.
Die innere Verbindung erlaubt dir, dich emotional von den giftigen Botschaften „Du bist weniger wert“ und „Bleib klein“ zu trennen, die Frauen von der allgemeinen Kultur vermttelt werden.
Das Bedürfnis, von anderen verstanden zu werden, um uns okay zu fühlen.
Das Bedürfnis, andere zu ändern, um uns von ihnen geliebt zu fühlen.
Schlechte Behandlung von anderen hinzunehmen und uns selbst die Schuld dafür zu geben.
Uns für unsere wahren Bedürfnisse und Gefühle schuldig zu fühlen.
Vergebung besteht in der vollen Erkenntnis, daß ihr Verhalten nie etwas mit dir zu tun hatte.
Indem wir die Mutterwunde heilen und uns selbst bemuttern, wird es möglich, unserer Mutter (und anderen Menschen) aufrichtig dafür zu vergeben, wie sie uns unter Druck gesetzt haben, damit wir klein bleiben. Die aufrichtige Vergebung wird dadurch möglich, daß du auf sehr tiefer, körperlicher Ebene anfängst zu begreifen, daß ihre Unfähigkeit, dich zu sehen, nicht das geringste mit dir zu tun hatte. Diese Erkenntnis findet nicht nur auf der Verstandesebene statt, sondern tief in deinen Knochen wird es sehr offensichtlich, daß ihr verletzendes Verhalten einfach eine Widerspiegelung ihrer eigenen Ängste und Wunden war, die zu heilen niemals in deiner Verantwortung lag. Mit dieser Erkenntnis fällt ein tonnenschweres Gewicht von dir ab.
Wenn du erkennst, daß deine Größe ein Teil deiner Gaben und Teil deiner Macht ist, bist du frei, sie in Anspruch zu nehmen und sie voll zu leben!
Deine “Größe” ist keine Belastung; sie ist dein innerer Reichtum. Du hast Anspruch darauf!
Hier einige Affirmationen:
Ich liebe und akzeptiere jetzt meine Größe.
Ich nehme meine große Energie und Intensität liebend an.
Ich nehme meine große Liebesfähigkeit liebend an.
Ich nehme meine großen Träume und Wünsche liebend an.
Ich nehme meine große Gefühlstiefe liebend an.
Ich nehme mein großes Engagement für Wahrheit und Authentizität liebend an.
Ich nehme mich liebevoll an, so wie ich jetzt bin.
Akzeptiere, daß deine “Größe” weder eine Ablehnung anderer darstellt noch Überlegenheit über andere bedeutet.
Deine Größe besteht schlicht darin, das in Anspruch zu nehmen, was du bereits bist, mit Freude dazu zu stehen und es in die Welt zu bringen.
Die Botschaft der Mutterwunde besagt, daß du deine Mutter beraubst oder im Stich läßt, wenn du deine Größe in Anspruch nimmst. Dieser Glaube ist ein Symptom der Verstrickung zwischen Müttern und Töchtern, die so tief in unsere Gesellschaft eingebettet ist, daß wir sie oft kaum bemerken. Dich aus dieser Verstrickung zu lösen, erlaubt dir, deine Macht ohne Schuldgefühle oder Entschuldigungen in Anspruch zu nehmen. Du kannst dein Recht als Individuumfühlen, dein Leben so zu leben, wie du es für richtig hältst, und tief im Innern zu wissen, daß du anderen nichts wegnimmst, wenn du glücklich bist. Dadurch ehrst du deine wahre Natur als Fülle.
Akzeptiere, daß jegliche defensive Versuche anderer Menschen, dich „zurechtzustutzen“, nur Widerspiegelungen dessen sind, wie klein sie sich in ihrem eigenen Leben fühlen. (Du kannst Mitgefühl mit ihnen haben und es dann loslassen.) Akzeptiere, daß es nicht deine Angelegenheit ist, wie andere sich in deiner Gegenwart fühlen. Diese Erkenntnis ist dann real, wenn du das Bauchgefühl der Erleichterung in deinem Körper fühlen kannst. Es ist eine riesige Veränderung, die dich auf vielen Ebenen befreit.
Deine „Größe“ bedeutet nicht, daß andere „klein“ sind. Und ihre Unfähigkeit, das zu verstehen, ist nicht deine Verantwortung. Gib dir die Erlaubnis, aufzuhören, dich zu erklären und zu entschuldigen dafür, daß du dein Vollständiges Selbst bist.
Wow, was für eine Freiheit! Du brauchst dir das nicht aufzubürden! Und du brauchst andere nicht dafür herabzusetzen, daß sie dich nicht richtig sehen können. Es ist einfach der Punkt, an dem sie eben gerade sind. Du kannst ihnen erlauben, zu sein, wie sie sind, und mit Integrität und offenem Herzen in deiner Mitte ruhen.
Es gibt einen Diamanten, der immer schon in deiner Tasche gelegen hat. Erhebe jetzt Anspruch darauf! Es ist möglich, deine Größe mit Freude und Dankbarkeit zu leben! Je mehr du dich liebst und schätzt und voll aus deinem inneren Licht heraus lebst, desto mehr gibt das anderen die Erlaubnis, dasselbe zu tun. Welch ein Geschenk!
Bemuttere dich selbst, bis du die übersprudelnde Energie reiner Freude fühlen kannst, die in deinem täglichen Leben erscheint, wenn dein inneres Kind sich sicher genug in dir fühlt, um ihren SPIELtrieb in deinen Alltag zu bringen!
“Ich erlaube mir jetzt, alles zu sein, was ich bin und alles, was zu sein mir bestimmt ist.”
Erlaube dir, das volle Spektrum und den vollen Umfang all dessen, was du bist, zu verkörpern:
Groß zu geben
Groß zu empfangen
Groß geliebt zu sein
Großes zu erreichen
Groß zu leben
Groß zu dienen
Wenn du deinen inneren Reichtum und deine überfließende Fülle des Daseins beanspruchst, wirst du wahrscheinlich das natürliche Nebenprodukt davon erleben:
größere Chancen, liebevolle Beziehungen, äußeren Wohlstand und Erfolg.
Was bedeutet es, im täglichen Leben dein volles, überströmendes Selbst zu sein?
Beispiele:
Dir den Raum zu geben, zu sein, wer du bist, und dich in diesem Moment selbst zu lieben
Zu wissen, daß das Universum im Grunde freundlich ist, ganz egal, wie gerade die äußeren Bedingungen sind
Nicht zuzulassen, daß dein innerer Raum mit Negativität, (Überlebens-)Kampf oder Knappheit zugemüllt wird
In allem, was du tust, von einer hohen Ebene zu kommen. Eine hohe Schwingung aufrechtzuerhalten.
Daran zu denken, daß Sein das Primäre ist. Mach es zu einer Priorität in deinem Leben, von diesem reinen Ort des Seins zu kommen.
Dich (und dein inneres Kind) zu trösten und zu nähren, wann immer du es brauchst. Es nicht hinauszuschieben. Dafür zu sorgen, daß du dich immer geliebt und unterstützt fühlst.
Dich selbst wertzuschätzen, und diejenigen wertzuschätzen, denen du mit deiner Arbeit dienst. Anderen riesige Werte anzubieten.
Makellose Grenzen zu haben, die dich darin unterstützen, dein Höchstes Selbst zu sein.
Spaß zu haben und eine spielerische Atmosphäre in deine Arbeit zu bringen!
Mit Klarheit und Integrität zu kommunizieren.
Gut für deinen Körper zu sorgen.
Um Unterstützung zu bitten, wenn du sie brauchst, und wenn möglich Aufgaben zu delegieren.
Alle Zweifel und Sorgen loszulassen und darauf zu vertrauen, daß alles gut ist.
Auf welche Arten verkörperst du bereits mehr von der Fülle, die du bist? Was waren deine Herausforderungen und Durchbrüchedabei?
(KünstlerInnen der Bilder in der Reihenfolge ihres Erscheinens: Rolf Armstrong, Waldemar Strempler, Fernand Klnopff, Keith Mallett, Our Lady of Pew at Westminster Abbey, Sarah Jarrett, die Schauspielerin Joyce Bryant, 1954 fotografiert von Phillippe Halsman, Akseli Gallen-Kallela, Valeria Kotsareva, Anahata Katkin, Jane Desrosler, Tamara Natalie Madden, Salvador Dali)
Bethany Webster ist Autorin, Vortragsrednerin und das, was man als „Hebamme des Herzens“ bezeichnen könnte. Ihre Arbeit konzentriert sich darauf, Frauen beim Erkennen ihrer wahren Identität als reines Bewußtseiin zu unterstützen, ihre Brillanz in Anspruch zu nehmen und ihre Wahrheit mit Authentizität und Selbstliebe zu verkörpern. Sie ist Autorin des in Kürze erscheinenden Buches: “Healing the Mother Wound: Move Beyond What Your Mother Never Gave You and Become the Woman You’re Meant to Be. (deutsch etwa: Die Heilung der Mutterwunde – Wie du über das hinausgehst, was deine Mutter dir nie gegeben hat und zu der Frau wirst, die zu sein dir bestimmt ist.)
Bevor die Rauhnächte 2013 anfangen, wollte ich doch noch mit denen von 1999 fertig werden. 😉 Lustigerweise hatte ich beim Googeln nach Nayoma de Haën, durch deren Inspiration ich überhaupt auf die Rauhnächte kam, beim letzten Mal nur einen Artikel über Tierspirits im SEIN gefunden. Doch nachdem ich dann die letzten Beiträge abgeschickt hatte, fand ich „ganz zufällig“ im neuen Flyer von Gutes Gelingen – über deren Heilerstammtisch ich ja schon berichtet hatte – mehrere Angebote von Nayoma zu den Rauhnächten und stellte fest, daß sie 2012 sogar ein Buch über die Rauhnächte mit dazugehöriger Meditations-CD veröffentlicht hat! Wow – wenn das nicht Synchronizität ist … ! Daß ihre Seminare lange nachwirken – wie es in ihrem Profil drinsteht -, kann ich jedenfalls hiermit bestätigen.
Die folgenden Ereignisse der damaligen Rauhnächte hab ich in ein Posting zusammengefaßt, obwohl sie 10 Tage auseinander lagen, da sie beide mit Weiblichkeit und Schönheit zu tun haben – ein Thema, das jetzt wieder wichtig wird. Bei einem Channelabend, wo wir gegenseitig für einander channelten, wurde mir nämlich gesagt, ich solle „die göttliche Mutter in mir zum Leben erwecken“. Extrem seltsam, denn …
(BTW, irgendwie hat WordPress schon wieder Änderungen eingeführt, daher wundert euch nicht, wenn der Video nicht eingebettet wird. Ich hab es jetzt gefühlte 100mal probiert, aber ich blick noch nicht ganz durch, wie man das mit den neuen Einstellungen hinkriegt. Falls der Link auch nicht geht, findet ihr den Video unter : Nina Hagen Band – Unbeschreiblich Weiblich (Live). Unbedingt anschauen! :D)
Unbeschreiblich weiblich
Kann sein, daß ich es schon mal erwähnt habe … ich habe mit Weiblichkeit noch nie wirklich was am Hut gehabt. Ich kletterte als Kind lieber auf Bäume, als mit Puppen zu spielen, und habe weder eine häusliche Veranlagung noch den geringsten Familiensinn. Der obige Video von Nina Hagen bringt meine grundsätzliche Haltung zum Kinderkriegen ziemlich genau auf den Punkt. 😉 (Wobei Nina ja inzwischen eine erwachsene Tochter hat.) Von daher wunderte es mich recht sehr, daß ausgerechnet ich in einer völlig unbeabsichtigten Mondmeditation mich in der Rolle einer druidischen Priesterin der Göttin wiederfand. Ich schwöre, daß ich mich mit dergleichen nie in meinem Leben befaßt habe und daß es mir immer unglaublich auf den Geist ging, wenn irgendwelche frauenbewegten Frauen ständig „Göttin“ statt „Gott“ sagten (z.B. „Göttin sei Dank“ und ähnliches). Allerdings hatte ich damals gerade den zweiten Band der Plejadenbücher von Barbara Marciniak gelesen, worin auch ständig von der Göttin und der Kraft der Menstruation die Rede ist. Vielleicht kam es ja daher … Hier jetzt mein Tagebuchauszug:
23.12. 1999
Gestern ziemlich merkwürdige Mond-Visualisierung. Eigentlich hatte ich das gar nicht so geplant, aber dann sah ich, als ich vom Klo kam, wie das Mondlicht in mein kleines Zimmer und auf die Kristalle fiel. [Das „kleine Zimmer“ ist mein Meditationszimmer. Es ist in einem leuchtenden Königsblau gestrichen, mit ein bißchen Gold, und ist voll mit Drachen, Kristallen, Rächerwerk, Geschenken von den Bäumen (Äste, Rinde, Zapfen usw.), Trommeln, Rasseln, Kartendecks und diversen Büchern.] Da bin ich reingegangen und hab auch die Rosenquarze ins Mondlicht gesetzt, weil es ja Mondsteine sind, und habe mich bloß ein bißchen hingesetzt, ohne besondere Absicht, und hörte mich dann selbst innerlich sagen: .“Ich beabsichtige mich mit den Energien dieser Zeit in Einklang zu bringen und bitte Großmutter Bär, mir dabei zu helfen“ oder so ähnlich. Ich wollte aber noch gar nicht zu ihr hingehen, erst heute, ich wollte es bloß schon mal so sagen.
Dann hatte ich die völlig merkwürdigste Visualisierung, mit mir als Priesterin einer druidischen Mond-Erde-Göttinnenkultes oder sowas. Ziemlich dionysisch ausgerichtet, es ging darum, den weiblichen Körper zu feiern und seine Kraft, Leben zu gebären und zu nähren, und sich mit den weiblichen Kräften der Natur zu verbinden. Aber gleichzeitig ging es auch darum, nicht mehr gegen die Männer zu kämpfen, daß kein Teil mehr dominieren und der andere sich unterordnen sollte, sondern beide sollten wirklich gleichberechtigt und gleichwertig sein.
Angeblich hatte die Göttin zu Beginn dieser Ära vom Herrschen die Schnauze voll, da die Männer so unterwürfig geworden waren und das irgendwie keinen Spaß mehr machte. Sie wollte einen starken Mann oder eine starke männliche Kraft, der sie sich hingeben konnte, um auch mal schwach sein zu können. Leider machte sich das Ganze dann etwas selbständig und lief dann auf totale Unterdrückung der Frau und des Weiblichen hinaus, womit sie nicht gerechnet und was sie auch so nicht gewollt hatte. Ihr eigenes Spiel / Experiment hatte sich gewissermaßen gegen sie gekehrt. Die weiblichen Kräfte wie Gebären und Großziehen von Kindern wurden dann als „low-status“ betrachtet und die männlichen – Erfinden und Erbauen etc. – glorifiziert.
Übrigens auch bei den „Naturvölkern“ – las in einem indianischen Buch, daß bis heute Männer Angst vor der Kraft der weiblichen Menstruation haben. Bei Juden etc. wurde es als „unrein“ bezeichnet, bei den Indianern dagegen heißt es, die Menstruation habe so große Macht, daß jegliche Medizin, auch von Schwitzhütten und Sonnentanz7 etc., dadurch zunichte gemacht werden kann. Ein Mann, der eine menstruierende Frau berührt, kann davon irgendwelche ätzenden Krankheiten kriegen, sexueller Verkehr während der Regel ist natürlich völlig tabu. Frauen, die ihre Regel haben, dürfen an keiner Zeremonie teilnehmen und werden während ihrer Tage in eine „Mondhütte“ eingeschlossen. Gute Arbeit, dachte ich nur, als ich es las, so bringt man Menschen davon ab, die Mysterien zu erforschen, indem man verbreitet, daß es Krankheit und Tod nach sich zieht. Die glauben das heute noch. Na, und ich, gutgläubig wie ich bin, glaube natürlich den Plejadiern jedes Wort, über die Informationen, die im Blut sind etc. 😉
Zwei glorreiche Halunken
oder
Die Verhinderung von Schönheit
Eine weitere Visualisierung zum Thema Weiblichkeit und Schönheit gab es dann 10 Tage später. Darin verschmolzen Techniken aus Focusing, Psychosynthese und Julia Camerons Weg des Künstlers völlig von selbst zu einem harmonischen Ganzen. 😉 Zum besseren Verständnis beschreibe ich sie hier noch mal einzeln.
Beim Focusing schafft man zuerst einen leeren Raum, d.h. man befreit sich für die Zeit der Übung von allen Gedanken, die einem sonst noch so im Kopf herumschwirren, und den Problemen, die einen gerade beschäftigen – so als würde man sie vorübergehend in ein Regal räumen, von wo man sie später wieder hochnehmen kann. So wird das Gewissen besänftigt, das oft denkt, man dürfte diese Dinge nicht einmal kurzzeitig loslassen. Wenn keine ablenkenden Gedanken sich mehr melden, bittet man den Körper, einem einen felt sense zu vermitteln. Der felt sense ist ein diffuses Gefühl im Körper, das mit dem Thema zu tun hat, das man bearbeiten will. Es baut sich langsam in der Bauchgegend auf („schnelle“ Reaktionen kommen meist aus dem Verstand), und man muß dann einen passenden handle oder Begriff dazu finden. Dabei geht man immer zwischen dem handle und dem felt sense hin und her. An der Reaktion des felt sense merkt man, ob ein Begriff paßt, so ein bißchen wie „warm … ganz kalt … wärmer … heiß!“ Manchmal reicht auch schon ein Begriff, der nur ungefähr paßt, um mit dem Thema weiterzukommen. Hat man aber einen ganz genau passenden Begriff gefunden, stellt sich immer eine deutlich fühlbare Körperreaktion ein, sowas wie ein Aufatmen oder eine Erleichterung. Gendlin nennt das einen felt shift. Man muß bei einem felt shift nicht stehenbleiben, sondern kann auch zur nächsten Runde übergehen.
Die Übung aus der Psychosynthese zu den Teilpersönlichkeiten hatte ich ja schon anläßlich meiner Fuchsreise beschrieben. Wenn man etwas an sich bemerkt, das einen stört oder das man tiefer erforschen möchte, stellt man sich den Verursacher dieser Eigenart wie eine Figur vor. Dieser Figur kann man dann Fragen stellen und sie besser kennenlernen. Die Fortsetzung dieser Übung besteht darin, daß man mit der Gestalt, wenn man sie schon ein wenig kennt, auf einen Berg gehen und währenddessen darauf achten kann, ob sich die Gestalt dabei verändert. Figuren, die man möglicherweise zuerst als negative Gestalten wahrgenommen hat, zeigen dabei oft ihr „wahres“ Wesen. Eigentlich haben sie nämlich immer eine positive Absicht. Der gute Marvin, dem ich dabei begegnete (siehe unten), war allerdings eine extrem harte Nuß …
Last but not least floß auch noch eine Übung von Julia Cameron mit ein, mit deren Weg des Künstlers ich mich damals intensiv beschäftigte. Dabei schaut man in die Kleiderschränke der Teilpersönlichkeiten und sieht nach, was sie für Klamotten haben. Die Kleiderwahl meiner unten beschriebenen Charaktere sprach Bände .. 😉
3.1.2000
[…] Einen ketzerischen Gedanken hatte ich auch noch: Wie viele von den „Lichtarbeitern“ arbeiten wirklich mit sexueller Energie? Davor drückt sich doch irgendwie jeder. Kosmische Energie ja, Erdenergie ja, aber Sex? Wie ich auch schon mal geschrieben habe. Man kann Ewigkeiten mit den Fußchakren arbeiten, aber wenn man die sexuelle Energie abgeschlossen hält, wird es einem gar nichts nützen. Naja, vielleicht sind das eher die Tantra-Leute, die damit arbeiten. […]
Einiges hat sich ja davon durch Nayomas Arbeit für mich geöffnet, aber ich hatte auch schon vorher eine message von der Göttin bekommen, und das Gefühl, das ich dabei im Körper hatte, war definitiv orgiastisch, das ist das einzige Wort, das es angemessen beschreibt. Und dieses orgiastische Gefühl hatte ich gestern auch wieder
Mephisto
Eigentlich wollte ich wegen meiner Zähne Focusing machen, aber da kam ich dann zu einem handle namens „Schönheit“, obwohl ich eigentlich dachte, dieses Thema sei schon abgegessen. Dabei begegnete ich zwei Teilpersönlichkeiten, einer so eine Art innerer Scharfrichter in Teufelsgestalt, ich nannte ihn „Mephisto“. Der meinte, er sorgt schon dafür, daß ich mich nicht schön und weiblich und begehrenswert fühle, daß ich in den Spiegel gucke und mich häßlich finde und mich selbst und meinen Körper verdamme und meine sexuellen Gefühle auch. Aber er stellte auch gleich klar, daß er das in meinem Auftrag für mich macht, denn ohne meine Zustimmung hätte er sich bei mir gar nicht einnisten können. Es müßte schon genügend Selbsthaß in mir sein, daß er sich überhaupt bei mir wohlfühlt, und wenn ich auf einmal anfinge, mich zu lieben, würde er schon ganz von selber gehen. Auf diesem Selbsthaß und den Selbstzerstörungstendenzen würde letztlich auch die Misere mit meinen Zähnen beruhen, da es ein vitaler Teil von mir ist bzw. war und der auch beträchtlich zu meiner Schönheit beitrug und es genau diese Kraft und Schönheit in mir war, die ich aufgrund meines Selbsthasses versucht habe zu zerstören. Und ich sollte besser mal an die Wurzeln dieses Selbsthasses gehen, statt ihn zu bekämpfen, da er ja auch nur ein Symptom davon ist.
Dann zerrte er mich ganz von selber den steilen Berg hoch und sagte: „Los, komm mit! Komm gucken!“ Unterwegs verwandelte er sich auch mal in einen Geistlichen. Das waren anscheinend seine 2 Erscheinungsformen, diese Klamotten fand ich auch in seinem Schrank vor: Teufelsmasken & Make-up und klerikale Roben incl. Käppi. Der Hügel sah aus wie eine weibliche Brust und als wir auf die Landschaft guckten, war es eine weibliche Landschaft, geformt wie ein Körper: Bäume wie Haare, wogend im Wind, Hügel wie Brüste, Täler wie Vertiefungen, auch ein Kopf und Arme und Beine waren zu sehen. Er sagte zu mir: „Guck hin! Das ist die Schönheit, die du abgelehnt hast!“ Ich sah es, es breitete sich vor mir aus, und irgendwann sagte ich: „Ich nehme es an.“ Einfach so. Ohne Pathos oder dergleichen. Da bäumte sich die Landschaft vor mir auf bzw. die Frau in der Landschaft und kam ganz nahe an mich heran und sagte: „Sag das nochmal.“ Und ich sagte: „Ich nehme es an.“
Darauf nahm die Landschaft mich in sich auf, und ich wurde selber ein Teil von dieser Erde. Was dann aus dem Teufel geworden ist, der auf dem brustförmigen Hügel saß, kam nicht mehr raus, er schien auch irgendwie nicht mehr wichtig zu sein. Er war nur der, der mich da hingeführt hatte, als es an der Zeit war.
Marvin
Aber die Sache war noch nicht vollständig. Es gab da auch noch diesen anderen Character, Marvin. Eine graue, eintönige, schwere, träge, dumpfe, deprimierte Energie. Sein Schrank war voll mit grauen, formlosen Klamotten, die um ihn rumschlackerten, so daß von seinem Körper nichts zu erkennen war. Von seinem Gesicht war auch nichts zu sehen, denn er trug es stets nach unten, an einem steifen, vorgestreckten Hals. Seine Haare schlackerten auch formlos und ungekämmt um ihn herum. Sein Motto war: Wozu sich anstrengen, wozu sich schön machen, wozu Hoffnung auf irgendwas haben, es wird ja doch alles nichts, du kannst es vergessen. Eine Hoffnung führt ja doch nur dazu, daß man letzten Endes enttäuscht wird, wozu sich also erst Hoffnungen machen? „Deine ganzen Heilungsversuche werden sowieso letzten Endes nichts bringen, gib*s doch auf, es ist doch eh alles fürn Arsch. Und all deine Träume von Musik und von einem schöneren Leben – für Leute wie uns gibt’s nur graues, eintöniges Einerlei, also kann man sich doch am besten gleich damit abfinden.“
Er glaubte, daß das ganze Leben Scheiße und sowieso sinnlos war – wozu also überhaupt von der Couch aufstehen, oder erst aus dem Bett? Die Verkörperung der Depression – Marvin war total der passende Name für ihn. „Life? Don’t talk to me about life.“ [Für die, die es nicht wissen: Marvin ist der manisch-depressive Roboter aus „Per Anhalter durch die Galaxis“. Das Leben deprimiert ihn endlos …]
Natürlich wollte er auch nicht mit auf den Berg kommen. Wozu sich anstrengen, wenn es doch eh keinen Sinn hatte? Ich sagte, wenn eh alles egal ist, kannst du doch eigentlich auch mitkommen. Er meinte, ja, aber er bleibt dann doch lieber hier, der Berg da sieht steil aus, wozu sich abkraxeln und schwitzen, wo es doch eh nichts bringen wird? Ich mußte ohn wirklich an der Hand hochzerren. Diesmal war der Beg nicht nur eine Brust, sondern ein ganzes schönes nacktes Mädchen. Sie strahlte eine Energie von Schönheit und Unschuld aus. Ich sagte zu Marvin: „Guck mal!“ Er wollte nicht, drehte immer den Kopf weg. Ich sagte: „Los, guck hin!“ Er guckte gequält und sagte dann: „Ja, es gibt Schönheit in der Welt! Aber doch nicht für solche wie mich, deshalb nehme ich sie lieber gar nicht zur Kenntnis, sonst leide ich zu sehr.“ Ich sagte zu ihm: „Ja klar, wenn du immer in diesen grauen, formlosen Kutten rumläufst und deinen Körper darin versteckst und den Kopf nach unten hältst und dir die Haare nicht ordentlich wäschst und kämmst, was erwartest du auch, daß dich dann irgend jemand angucken soll? Deine ganze Ausstrahlung schreit ja förmlich: „Guckt mich bitte bloß nicht an!“ Wie willst du denn Liebe und Schönheit finden, wenn du dich immer versteckst und wegdrehst?“
Tja, hier enden meine Aufzeichnungen von damals. Mit Mephisto hab ich mich inzwischen ziemlich gut angefreundet, aber Marvin bleibt nach wie vor eine Herausforderung. Immerhin hab ich es gewagt, bei den Tribal Mirrors ein weiblich-erotisches Kostüm zu wählen. Und bei diesem Workshop waren immerhin 70 Leute anwesend … ich kam mir selbst sehr mutig vor. Aber es fällt auch leichter, wenn die anderen sich ebenso mutig „outen“ …
Stay tuned … als nächstes folgt mein Bericht über die Einweihung in den weißen Strahl, wobei überraschend das schwarze Kreuz aus der Fuchsreise und die Bärin wieder auftauchten. Das Leben bleibt ein Abenteuer! 😀
Ich muß die Reisen und Ereignisse aus den Rauhnächten ein wenig aus dem chronologischen Zusammenhang reißen, da sonst die Beiträge zu lang werden, zumal es wohl sinnvoll ist, sie ein bißchen nach Themen zu ordnen. Die folgende Reise begab sich zwischen der danebengegangenen Reise zu Großmutter Bär und der ersten, die richtig klappte. Ich hatte mich wegen heftiger Menstruationsschmerzen in die Badewanne gelegt, und mir fiel ein, daß ich ja die Muschelfrau um Hilfe bitten könnte, da Nayoma gesagt hatte, daß man das machen kann. Die Muschelfrau hat mit Weiblichkeit, mit dem Mond und dem Meer zu tun. Um mit ihr Kontakt aufzunehmen, stellt man sich an irgendein Gewässer und ruft nach ihr. Ich stellte mich also an ein Flußufer und rief sie. Bald legte ein Boot am Ufer an, um mich abzuholen – doch wer darin saß, war jemand völlig anderes. 😉
Viele Jahre später hatte ich einen Traum, in dem ich mit einer wunderschönen, schwarz gekleideten Frau mit sehr anmutigen Bewegungen auf einer Sandfläche einen Schwertkampf ausfocht. Da ich im Schwertfechten nicht wirklich geübt bin, war ich sehr stolz, daß es ihr nicht gelang, bei mir einen Treffer zu landen. Und auch in diesem Traum half mir die Erdmutter (in ihrer Gestalt als Planet Erde), am Leben zu bleiben. Seitdem habe ich herausgefunden, daß Sandflächen in meinen Träumen immer was mit Tod zu tun haben – auch wenn ich nicht weiß, warum das so ist.
Daß der Tod mir immer als weibliche Gestalt erscheint, finde ich interessant … im Rückblick sieht es jedenfalls so aus, als seien die ganzen Rauhnächte damals ein Crashkurs in Sachen Weiblichkeit gewesen. (Dazu sollte ich vielleicht erwähnen, daß ich mich nie besonders weiblich gefühlt habe. Lange Zeit hatte ich das Gefühl, ein Mann im falschen Körper zu sein, und es fiel mir schwer, meinen weiblichen Körper anzunehmen. Das ist jetzt schon viel besser geworden … )
Eigentlich wollte ich zur Muschelfrau, weil ich meine Tage gekriegt hatte und das ziemlich schmerzhaft war. Aber statt dessen kam Gevatterin Tod, mit einer Schädelmaske, um mich mit einem ‚Boot abzuholen, weil ich jetzt sterben sollte. Es erinnerte mich an die „Karma-Lesung“ bei Helmut Christof vor Urzeiten: Ein toter Mann treibt den Fluß herunter. Dann ist er wieder lebendig und steigt aus dem Wasser und ist von hinten eine Frau! – Sie fragte mich dauernd, ob ich auch Angst vor ihr hätte? Ich sagte: „Nein, du siehst aus wie auf dem mexikanischen Totenfest, das finde ich lustig.“ Dann kamen wir durch einen dunklen Tunnel, wo alles mögliche grün in der Dunkelheit phosphoreszierte, und sie fragte mich wieder, ob ich Angst hätte. Ich sagte: „Nein, das ist geil, das ist wie Geisterbahn!“ Sie sagte, es mache ihr Spaß, mit mir zu fahren, die meisten Leute würden zittern und schreien und mit den Zähnen klappern. Ich sagte, ich wüßte nicht wieso. Dann fuhren wir über einen steilen Wasserfall, und dann sagte ich, jetzt hätte ich ein bißchen Angst gehabt. Sie sagte: „Wieso, wenn du doch den Tod nicht fürchtest, was kann dir dann am Wasserfall schon groß passieren?“ Ich sagte: „Ich weiß auch nicht so genau … vielleicht, daß meine Knochen aus dem Boot fallen und verstreut werden und man sie hinterher nicht mehr alle findet und zusammensetzen kann – so wie Isis, die nicht mehr alle Knochen von Osiris finden konnte, nachher fehlte ihm dann der kleine Finger oder so. Oder wie bei den Schamanen.“ [Scheinbar hatte ich da schon eine Vorahnung davon, was mir bevorstand …]
Dann kamen wir an eine Stromschnelle. Sie sagte: „Halt dich jetzt gut fest, es geht jetzt tief runter.“ Und es ging wirklich tief, so tief, daß ich irgendwann fragte, ob es überhaupt noch mal aufhört, oder ob wir jetzt für immer nach unten fahren. Es war so ein Strudel, der einen spiralförmig nach unten zog. Es ging aber nicht für immer. Irgendwann kamen wir mit dem Boot an eine Öffnung, die in den Berg reinging. Davor standen zwei Wächter. Sie sagten: „Wir haben euch schon erwartet. Paßwort?“ Gevatterin Tod sagte: „Wie bitte? Seit wann brauche ich hier ein Paßwort?“ Sie guckten genauer hin und sagten: „Ach, du bist es? Dann ist alles klar, ihr könnt passieren.“ Darauf meinte sie: „Was soll das überhaupt? Wenn ihr uns erwartet habt, dann wißt ihr doch Bescheid, oder?“ Sie sagten: „Es ist uns ein Boot avisiert worden, aber wir wußten nicht, wer drin ist. Aber wenn du dabei bist, dann kann sie auch durch, das ist okay.“ („Sie“ war ich.) An dieser Stelle sah sie übrigens ein bißchen so aus wie Nayoma. Schon merkwürdig.
Dann fuhren wir durch das Tor, drinnen war ein Opfertisch aus Stein in einem dunklen Raum, dahinter ging eine Tür in einen hell erleuchteten Raum. Ich sagte: „Aha, ich soll also wohl geopfert werden , alles klar.“ Irgendwie war mir davor gar nicht bange. Dann kam eine alte Frau, das war die Erdmutter. Sie sagte: “Ja, du sollst sterben und wiederauferstehen. Aber zuerst sollst du noch duschen.“ Schon wieder duschen! Ich sagte: „Ja, wie die Juden in den KZs, denen hat man auch gesagt, es ginge unter die Dusche.“ Sie meinte: „Ja, so ähnlich.“ Darauf meinte ich: „Bloß die haben dann ja gar nicht geduscht, bei denen kam ja gleich das Gas aus den Duschhähnen. Sie haben nicht erst geduscht und sind dann gestorben, sondern die Dusche war der Tod für sie.“ Sie meinte, sie würde es ja gut finden, daß ich es mit Humor sehe.
Dann ging ich in den hell erleuchteten Raum, da war der Duschraum. Seltsamerweise war der ziemlich groß, aber nur in einer Ecke stand eine kleine Duschkabine. Es waren so Badewärter da, die gaben mir Handtücher. Ich sagte zu ihnen: „Kann ich bitte alleine duschen?“ Ich wollte, daß sie weggehen. Darauf guckte der eine den anderen an und meinte: „Na, den letzten Wunsch können wir ihr wohl schlecht abschlagen, was?“ Darauf gingen sie dann, und ich ging ganz fröhlich unter die Dusche. Als ich fertig war, setzte ich mich auf die Kante der Duschkabine und begann mich einzucremen. Auf einmal steckten von rechts und links viele Leute ihren Kopf durch die Türen. Darauf wurde ich richtig wütend und sagte: „Ich hab gesagt, ich will allein duschen! Ich bin noch nicht fertig! Los, raus hier!“ Sie waren ziemlich erschrocken und zogen sich zurück Ach so, ja, der Körper meinte noch zu mir, wozu eigentlich eincremen, wir sterben doch sowieso, das lohnt sich doch gar nicht mehr. Aber ich meinte zu ihm: „Wenn wir jetzt schon von hier Abschied nehmen, können wir es wenigstens noch mal richtig genießen.“ Nach dem Motto von Reality Nirvana: „If you’re going to do something unpleasant, you might as well do it with style.“ [Wenn man schon etwas Unangenehmes tun muß, kann man es wenigstens mit Stil tun – ein Zitat aus Fabulous Nobodies von Lee Tulloch.]
Als ich mit Eincremen fertig war, kamen die zwei Typen mich abholen, um mich zum Opfertisch zu führen. Ich fragte, ob ich mich noch anziehen könnte? Sie meinten: „Nein, du gehst nackt auf den Opfertisch.“ Aha. Na schön. Ich legte mich darauf, und dann kam die Erdmutter und zerhackte mich in viele Teile, was aber merkwürdigerweise gar nicht wehtat. Zuerst hackte sie mir den Kopf ab, er fiel hinten vom Tisch runter. Dann die Beine an den Hüften, an den Knien, an den Fußgelenken und an den Zehen, genau dasselbe dann noch mal an den Armen, der Rumpf wurde am Nabel und unterhalb der Brüste zerteilt und der Kopf noch mal in der Mitte durchgehackt. Das Becken eventuell auch? Das weiß ich nicht mehr so genau.
Dann kamen eine Menge kleiner Raben, die Gehilfen der Erdmutter, um meine Teile aufzusammeln. Nach rechts ging eine Tür ab, dort war ein kleiner heller gemütlicher Raum mit einer Liege, das war der Rekonvaleszenzraum. Die Raben sollten meine Teile wieder richtigrum zusammensetzen, stellten sich dabei aber ziemlich dämlich an, da sie rechts und links nicht auseinanderhalten konnten. Erdmutter kam und schimpfte: „Alle wichtigen Sachen muß man selber machen, wenn man will, daß sie ordentlich gemacht werden!“ Sie nahm dann die Teile von den Raben und setzte sie richtigrum zusammen. Komischerweise kam dabei eine ganz neue Frau heraus, mit viel längeren Gliedmaßen, einem ovalen Gesicht, glatten langen schwarzen Haaren, die zu Zöpfen mit Perlen drin geflochten waren. Sie war ziemlich schön und sah sehr unschuldig aus – sie war ja auch gerade erst geboren worden sozusagen. Sie sah aus wie eine ägyptische Priesterin oder Göttin oder Pharaonin oder sowas. Jedenfalls ägyptisch. Ein bißchen was von Cher hatte sie auch. Ägyptisch-indianisch anscheinend. [Das hat mich damals iemlich gewundert, da ich mit dem alten Ägypten noch nie was am Hut hatte. Seltsamerweise hab ich gerade dieses Jahr angefangen, Bücher über Ägypten zu lesen, z.B. Sekhet-a-ra, Tochter des Pharao von Joan Grant, Einweihung von Elisabeth Haich und die Smaragdtafeln von Thoth dem Atlanter, worin es auch viel um Ägypten geht. Die Nofretete- und Tut-ankh-amun-Ausstellungen hab ich aber verpaßt … ;)]
Dann durfte ich mir Musik wünschen, und ich wünschte mir das japanische Lied von den Scorpions auf Tokyo Tapes. Die Erdmutter meinte, die meisten Leute würden sich ja Mozart oder Vangelis oder sowas wünschen. Aber sie legte die Scorpions für mich auf (Vinyl!). Als nächstes kam New Church von den Lords, und die Ägypterin wurde von dem Wunsch erfaßt zu tanzen und wollte schon von der Liege aufstehen. Aber die Erdmutter sagte: „Nein, das geht jetzt noch nicht, dein Körper muß erst zusammenheilen, das war sehr anstrengend für dich, du mußt dich jetzt ausruhen. Vielleicht lege ich dir lieber etwas ruhigere Musik auf, damit du schlafen kannst.“ Darauf legte sie El Hadra auf, anscheinend konnte sie die Information über meine Lieblings-Mmusikstücke aus meinem Bewußtsein rauslesen. Die Ägypterin schlief ein, und die Erdmutter deckte zwei große Gazetücher über sie, ein weißes und ein rotes (weil ich meine Tage hatte). A propos Tage, man entdeckte vorher, als ich auf dem Opfertisch lag, daß ich meine Tage hatte, darauf fragten sie, ob man überhaupt die Zeremonie machen könnte, wenn ich meine Tage hätte. Die Antwort war, ja, es geht, die Zeremonie muß dann nur etwas anders gemacht werden, als wenn ich sie nicht hätte. Aber worin der Unterschied bestand, kam nicht raus. – Tja. Da liegt sie jetzt und schläft, und ich muß noch mal hingehen.
Das Lied von den Scorpions mitsamt einer Übersetzung habe ich jetzt auf youtube gefunden:
Jetzt um Mitternacht steht der Mond ganz oben am Himmel.
Für wen scheint er so wie in der Vergangenheit?
Nichts ist jetzt mehr auf den Zinnen bis auf etwas Efeu
Nichts ist zu hören als das Rascheln der Kiefernzweige im Sturm
Mond und Sterne am Himmel oben bleiben unverändert
Doch im irdischen Leben wechseln Höhen und Tiefen einander ab
Hängt der Mond dort, um diese Veränderungen widerzuspiegeln?