Gestern fand ich beim Aufräumen meiner Festplatte diesen Channel vom August 2011 wieder. Damals war eine Zeit, in der ich mich komplett uninspiriert fühlte und meistens vor dem Computer rumhing. So richtig viel Spaß machte das nicht, aber etwas Besseres fiel mir auch nicht ein. Irgendwas schien es mit dem Herzen zu tun zu haben. Also beschloß ich, mein geliebtes höheres Selbst (den manche von euch als You-Know-Who kennen) zu dem seltsamen Zustand zu befragen. Es entspann sich ein Gespräch über den Weg des Herzens, und was es bedeutet, die Dinge aus Liebe zu tun … und daß Liebe etwas ist, das man weder erkaufen noch erarbeiten, sondern nur geschehen lassen kann.
Mir hat es echt gutgetan, diesen Channel gestern noch mal zu hören. Deshalb stelle ich ihn jetzt auch für euch hier rein, denn vielleicht geht es ja dem einen oder anderen unter euch auch manchmal so wie mir damals.
Total spannend finde ich, daß die Frage nach dem Herzen, die ich zu Anfang dieses Gespräches stellte, in einer weiteren Sitzung vom letzten Jahr beantwortet wurde, die ich völlig vergessen hatte, bis ich sie heute morgen wiederfand.
Die Herzgeschichten gehen also weiter – und das Interessante dabei ist, daß eigentlich alles mit Bauchweh anfing …

Can’t Buy Me Love
27.8.2011
[J]etzt habe ich mir noch mal Lauren Gorgo vom Juli angehört, und das fließt irgendwie so zusammen mit dem neuesten Hathorenchannel, wo es halt wirklich drum geht, daß … ja, der Weg einfach immer durchs Herz geht. Das sagen sie alle. Also daß, um in der Außenwelt schaffen zu können, das Herz einfach offen sein muß.
Uuuund … irgendwas fehlt mir da. Also nicht daß ich kein Herz habe – mein physisches Herz fühle ich ja. Und das schlägt auch ganz wacker. Da bin ich auch sehr froh. Aber das, wovon die alle reden, und daß man nach seinem Gefühlszentrum handeln muß und sich mit seinen Leidenschaften verbinden, und gucken, was einen begeistert und all das … mich begeistert halt nicht mehr wirklich viel. Ich wüßte gar nicht, was ich überhaupt würde erschaffen wollen, wenn ich denn mal täte.
Und jetzt wollte ich doch mal ganz gerne von dir hören, woran das liegt. Was mach ich falsch? Muß ich jeden Tag Herzmedis machen? Glaubst du, daß es dann besser geht? […]
Ein paar von den Sachen hattest du ja eigentlich schon für dich erkannt. Da brauch ich gar nicht mehr so viel zu sagen, nicht. Weil was du machst, ist: Dinge tun, wovon du denkst, daß andere Leute daraus Nutzen ziehen, und dafür werden sie dich dann irgendwie anerkennen oder so. Und das ist nicht der Weg des Herzens. (lacht) Der Weg des Herzens ist, die Dinge aus Liebe zu tun, weil irgendwas in dir sagt: „Ja, das will ich machen!“ (lacht) Und nicht: „Das muß ich“ […] – nein! „Das WILL ich!“
Und dazu mußt du einfach in dich reingehen und dich selber fragen; „Ja, was will ich denn eigentlich?“ Und dann mal gucken, was da kommt. Und wenn das ein bißchen dauert, bis da was kommt, dann wartest du halt so lange. (lacht)
Okay. Das ist schon mal zumindest ein praktischer, umsetzbarer Hinweis. Vielen lieben Dank!
Ja. Daß du dich selber einfach wichtig genug nimmst, daß du sagst: „Was will ich eigentlich? Will ich das? Und wenn ich das nicht will, warum mach ich das denn dann überhaupt? Nur weil ich denke, daß es Leute haben wollen?“ Und wenn sie es dann doch nicht haben wollen, dann bist du dann sauer? Wozu? Wenn du es schon nicht machen willst, ist es ein deutlicher Hinweis, daß es besser ist, das zu lassen. Und wenn du dann an so einen Punkt kommst wie der, den die Hathoren beschreiben, so einen Übergangszustand, wo dann so eine Leere kommt: „Okay, wenn ich nicht das mache, was soll ich denn dann machen?“ – ja, dann sitz mal mit der Leere. Das heißt also, nicht dann wieder davon weggehen und dir irgendeine Beschäftigungstherapie suchen, sondern einfach sagen: „Okay – ich hab das gemacht, weil ich dachte, daß das irgendwie was ist, wo ich mich nützlich machen, kann, weil ich die Fähigkeiten habe, weil es sicher Leute gibt, denen es weiterhilft, bla bla – aber ich habe es nicht deswegen gemacht, weil das mir wirklich ein Herzenswunsch war.“
So, das ist Schritt 1, das überhaupt erstmal sich selber einzugestehen. „Ich habe es gemacht, weil ich mir vielleicht auch erhoffte, daß mich Leute dafür mögen würden“ und so weiter. Und jetzt siehst du halt, daß das nicht funktioniert. Noch nie funktioniert hat. Also es mag vielleicht funktioniert haben, eine Weile diese Illusion zu haben. Aber eigentlich hat das noch nie funktioniert. Weil du kannst Liebe nicht dir mit irgendwas erkaufen. Das einzige, was du dir erkaufen kannst, ist, daß Leute dir auf die Schulter klopfen und sagen: „Ach, ist ja schön, freuen wir uns, daß du das für uns machst.“ Aber dann, wie du ganz richtig auch gesagt hast, wenn man dann aufhört zu funktionieren, dann hört man auch auf, für die Leute interessant zu sein, weil man dann nämlich nur interessant ist aufgrund der Leistung, die man erbracht hat, wie ja viele Leute dann nach gewissen Kriegen zu ihrem Leidwesen feststellen mußten. Die dachten, sie würden als Helden gefeiert werden, und man hat sie dann als Invaliden einfach nur rumgeschubst und wie Dreck behandelt. Sie waren nützlich so lange, wie sie da ihren Dienst gemacht haben, und hinterher hat man sie zum alten Eisen geschmissen.
Und das heißt, nicht: Auf einer solchen Basis bist du niemals wertvoll als das, was du bist, sondern nur, so lange du nützlich bist für das System – welches System das auch ist. Ob es der Staat ist oder ob es […] irgendeine Kirchengemeinde oder irgendeine Firma oder sowas [ist], ja: In dem Moment, wo deine Nützlichkeit sich erledigt hat, fragt kein Mensch mehr nach dir. Und das ist leider so heute immer noch.
So, und das ist vielleicht erstmal ne harte Erkenntnis, aber wenn man diese Erkenntnis dann mal verarbeitet hat und gesehen hat, daß es ne Illusion ist, zu glauben, daß man sich so irgendwas mit Leistung erkaufen kann, dann kann man dazu übergehen, erstens, sich zu fragen: „Was will ich eigentlich wirklich?“ und zweitens, sich zu öffnen, um das zu empfangen, was du kriegst, wenn du es aufhörst zu kontrollieren. Das ist nämlich der Punkt. Du denkst, du gibst was, und dafür hast du dann ein Anrecht, was wiederzukriegen. Und in der Geschäftswelt ist es ja auch so. Nicht, du machst eine Arbeit, und dann kriegst du Geld. Aber du darfst halt nicht das Geld, das du dann kriegst eventuell, mit einer persönlichen Anerkennung verwechseln. Das muß dir klar sein, daß es das nicht bedeutet. Es bedeutet einfach nur eine Vergütung deiner Leistung, mehr nicht.
So. Wenn du jetzt aufhörst – also wenn du diesen Glauben: „Wenn ich nur genug leiste, werde ich geliebt, oder auch nur gemocht, oder anerkannt“ – wenn du aufhörst, diesen Glauben weiter aufrechtzuerhalten, dann kannst du erstens aufhören mit der ganzen Arbeiterei, die du nur deswegen machst, um von Leuten irgendwie was wiederzukriegen, was sehr viel Streß schon mal abbaut, weil du das jetzt einfach nicht mehr machen brauchst. Und dann hast du eine Menge Zeit, die du für dich selber benutzen kannst, wo du dich dann mal fragen kannst: „Okay – ich hab jetzt aufgehört, das zu machen, um andere Leute zufriedenzustellen, damit sie dann ihrerseits mich mögen, mich lieben, oder mich dulden“, oder was auch immer du dir davon erhoffst. „Ich hab damit jetzt aufgehört, und jetzt will ich mal gucken: Was will ich eigentlich selbst? Ja? Was ist es denn?“
Ja, immer wenn ich mich das frage, dann kriege ich da gar nichts. Irgendwie will ich gar nichts mehr. Ich leb nur noch so vor mich hin irgendwie. Ich will auch kein Lichtarbeiter sein oder irgendein Weltenretter oder sonstwas. Irgendwie will ich auch nicht mehr singen. Ich hab schon ewig diese Gitarre nicht mehr – fast ewig nicht mehr benutzt. Mir ist nach gar nichts mehr. Das ist, was ich nicht verstehe. […]
Du könntest z.B. mal da deinen Weg des Künstlers wieder machen. „Was hab ich noch nie gemacht, was sich anhört, als könnte es Spaß machen?“ oder so. Dann schreibst du mal zehn Sachen auf, und dann guckst du, ob dann Synchronizitäten entstehen. Wäre eine Möglichkeit, nicht.
Aber ich würde erstmal empfehlen, wirklich nicht so schnell aufzugeben und zu sagen: „Da kommt nichts“, sondern einfach erstmal zu warten und gucken, ob Impulse kommen. Die müssen ja nicht als Idee unbedingt gleich kommen, sondern vielleicht sagst du einfach: „Ich hab jetzt nen Impuls, einfach nur rauszugehen. Ich weiß noch gar nicht wieso und wohin, aber ich geh jetzt einfach mal raus.“ Und dann folgst du dem. Das ist was, was dein Verstand gar nicht gerne macht. Nicht, der will immer wissen: „Wo gehen wir hin, und was machen wir dann dort?“ und so. Aber versuch mal einfach, das zu machen, ohne vorher irgendwas zu wissen. Einfach mal zu machen, was da durchkommt.
Und dann, wenn du das gemacht hast, kommt Schritt 2, nicht. Sagen wir mal, jetzt bist du draußen, und dann gehst du da zu irgendeiner Bushaltestelle oder sonstwas, und dann stellst du fest, du bist jetzt im Bus da und da hin. Und dann steigst du vielleicht irgendwo aus, ohne zu wissen, warum du jetzt hier aussteigst und nicht woanders. Ja? Einfach irgendwelche Dinge tun, ohne daß du irgendeine Ahnung hast, warum und wieso. Einfach weil das das ist, was im Moment grad durchkommt.
Und da würde ich mir jeden Tag ein bißchen Zeit für nehmen, einfach mich hinzusetzen und zu fühlen: Was möchte denn da kommen? Einfach mal fühlen: Was ist denn wirklich, was ich möchte? Haben wir ja damals mal besprochen, mit dem authentischen Impuls und so. Und dann guckst du mal, was kommt.
Und die andere Sache, die ich ansprechen wollte, ist: Wenn du aufgehört hast zu kontrollieren – nicht, so Leistung gegen Liebe oder Anerkennung oder Dazugehören oder sonstwas, dann kannst du dich öffnen für das, was von sich aus zu dir fließen WILL. Nicht, das eine ist: Ich mache was, ich geb was dahin, und dann kriege ich von da was wieder. Und wenn ich das dann nicht wiederkriege, hab ich ein Recht, mich zu ärgern, daß das nicht gekommen ist, obwohl ich doch geleistet habe.
Aus dieser Perspektive ist das sogar logisch: Wenn du denkst, daß du für eine Leistung was wiederzukriegen hast in irgendeiner Form, und das dann nicht kommt, ist es aus dieser Perspektive logisch, daß man dann sauer sein kann, daß das nicht gekommen ist, oder enttäuscht, oder wie auch immer.
Jetzt ist es so: Wenn du was aus Liebe machst, weil du es willst, ist es dir vollkommen wurst, ob dir irgendjemand was dafür gibt oder nicht, weil du tust es aus Liebe zur Sache, nicht aus Erwartung von was, was zur dir zurückkommt. Wenn ein Maler malt, weil er gerne malt, weil ihm nichts mehr Spaß macht als zu malen, dann ist dem das scheißegal, ob das Bild sich hinterher verkauft, und wenn ja, wieviel er dann dafür kriegt oder was auch immer. Natürlich möchte er gerne nen guten Preis dafür haben dann auch, nicht. Aber das ist was, was erstmal nicht die Motivation ist. Ja? Natürlich bist du froh, wenn du deinen Materialpreis zumindest mal wiederkriegst und vielleicht auch noch was drüber, oder vielleicht sogar viel, oder wie auch immer, ja? Aber du malst es nicht deswegen.
Okay. Also wenn du was aus Liebe machst, dann machst du es, weil du in diesem Moment diese Sache tun WILLST. Weil das deine Freude ist, das zu machen. Und dann interessiert’s dich nicht – nicht, wenn dann Leute kommen und sagen: „Oh, hat uns geholfen! Haben wir uns gefreut“ -, nicht, dann freut es dich, aber das ist nicht der Grund, warum du’s machst. Der Grund ist, daß du es tun WILLST. (lacht) Ja? Und das ist das, was ich schwer, schwer empfehle, immer, immer mehr zu tun. Und wenn du überlegst, was zu tun, daß du überlegst: Fließt das aus meinem Innern? Ist das das, was ich wirklich jetzt tun WILL? Was MEINE Freude ist, jetzt in diesem Moment zu tun? Oder ist es was, wo ich denke, daß ich dazu verpflichtet bin? Oder ist es was, wo ich denke, daß ich da was für kriege? Ich sag nicht, daß du nicht für M. Flyer übersetzen kannst, ja? Aber bei den normalen Sachen in deinem normalen Leben, daß du einfach DICH fragst: Will ich das jetzt wirklich machen? Und wenn die Antwort NEIN ist, dann TU – ES – NICHT! […] Und wenn du es auch zehnmal besser kannst als die ganzen anderen Leute, die da sind. Das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist bei jeder Handlung, ob du die Handlung um ihrer selbst – willen – machst.
Ja, aber da würden doch dann sehr viele Handlungen unter den Tisch fallen. Ich meine, man macht ja nicht den Abwasch, weil man so gerne abwäscht, sondern man macht ihn, weil man ihn machen muß. (lacht) Weil sonst irgendwie alles voll mit dreckigem Geschirr ist.
Njaaa. Aber du kannst ja trotzdem gucken, ob du da nicht das Gefühl haben kannst, daß du was machst auch um seiner selbst willen. Nicht? Du machst es, damit es hinterher sauber ist. Du machst es nicht, damit dir jemand auf die Schulter klopft und sagt: „Boh, hast du toll aufgeräumt!“ Das meine ich jetzt. Die äußerliche Anerkennung, die sollte immer als zweites kommen und nicht als erstes. Weil wenn du sie als erstes setzt und die dann nachher nicht kommt, bist du immer enttäuscht und hast ein Scheißgefühl, und dann denkst du: „Ach, das hab ich jetzt gemacht so toll, und kein Mensch lobt mich dafür!“ Ja? Und da bist du dann traurig, daß du das gemacht hast. Aber wenn du es gemacht hättest, weil das dir ein Bedürfnis war, dann wäre die Befriedigung über diese Handlung immer noch da, auch wenn das sonst kein Schwein interessiert. Da bräuchtest du gar nicht irgendwie enttäuscht zu sein. Weil dann freust du dich, wenn du aufgeräumt hast, einfach über dein ordentliches Zimmer für dich selbst, und da brauchst du niemand, der zu dir sagt: „Boh, hast du das toll gemacht!“ Brauchst du nicht. Das meine ich – dieses Von-anderen-Menschen-dafür-belobigt-werden-Wollen und so. Da kannst du einfach mit dir selbst, mit dem, was du gemacht hast, zufrieden sein und brauchst nicht zu gucken, wie viele Leute das jetzt irgendwie noch gut finden oder nicht, ja? Das ist mein Punkt bei der Sache. Du mußt jetzt nicht unbedingt Liebe für deinen Abwasch empfinden. Aber daß du es machst, weil du es jetzt machen willst. Weil du das Gefühl hast: „Hey! Ich mach jetzt den Abwasch! Nicht, weil ich denke, daß ich muß, sondern weil ICH das jetzt mache!“ Ganz einfach.
So. Das ist die eine Sache: die Liebe zur Sache, die man tut, und einfach keine Dinge mehr tun, die man nicht liebt. Wenn du das Gefühl hast, du machst es aus Pflicht – vergiß es einfach! Dann gibt es andere Dinge, die besser wäre, zu machen. Und auch wenn du das Gefühl hast, du machst es vielleicht nicht aus Pflicht, sondern weil du hoffst auf Sympathien oder sowas, die du im Austausch dafür kriegst – auch dann. Das sind alles extrinsische Motivationen. Schönes Wort! (lacht) Nämlich Motivationen, die nicht in der Sache selbst drin sind, sondern irgendwie von außen kommen. Und die intrinsische Motivation ist die Befriedigung, die darin liegt, das einfach zu tun, weil du es liebst, das zu tun.
Klingt so nach Manager-Kurs. (lacht)
(lacht) Ja, naja. Die heutigen Manager sind nicht so blöd. Die wissen schon ein paar Sachen. Und geh nach der intrinsischen Motivation. Geh nach dem, was DU TUN WILLST. Und wenn das jetzt so ist – weil es kann sein, weil du es lange so gemacht hast -, daß dann erstmal eine Leere kommt, wenn du aufhörst, die Dinge zu tun um dieser extrinsischen Belohnungen willen, ja? Dann kann es sein, daß dann erstmal was kommt: „Ja, was mach ich denn dann? Höh.“ Ja? Höh. Dann bleibst du halt erstmal mit dem Höh eine Weile da, nicht. Das wird sich schon wieder verwandeln. Du mußt halt nur lange genug dabeibleiben und nicht gleich wieder nach was suchen, womit du deine Zeit totschlagen kannst. Einfach nur: „Höh. Jetzt hätte ich das gemacht, aber das ist weg.“ Das ist das, was die Hathoren sagen mit den Übergangszuständen, daß dann die Wahrnehmungsmarker verschwinden. „Früher habe ich da immer das gemacht, aber das geht jetzt nicht mehr. […].“
Ja – dann bleibst du halt in dem Zustand der Leere und wartest, ob was kommt, und versuchst nicht, die Leere vollzustopfen mit irgendwas, was du schon kennst, oder was du früher immer gemacht hast, noch mal zu aktivieren, sondern bleibst einfach mit dem. Und dann fragst du dein Herz: „Ja, was möchte ICH denn?“ Und wenn da nicht gleich was kommt, dann wartest du halt, bis was kommt! So wie vorhin, da dachtest du: „Ach, wär doch cool, ein bißchen Musik zu hören.“ Ja, dann mach doch das. Kommst du besser drauf, als wenn du vielleicht irgendwelche Lichtarbeitertexte liest, wenn du mal drei Lieder hörst, die dir mal wirklich Spaß machen! Das ist so wichtig! Das wird immer so wenig erwähnt: die Dinge zu tun, die einem Spaß machen, wo man ein gutes Gefühl kriegt, statt über die nächsten Sonnenstürme nachzudenken oder über die Hungersnot in Somalia. Mach doch einfach mal das, was dich gut draufbringt!
Wenn es dich gut draufbringt, nach Somalia zu spenden, dann mach das! Aber guck erst mal, was es ist, was DU WILLST! Weil das ist dein Kompaß: dein Gefühl. Wenn dir gar nix einfällt, dann überleg: „Ja, was würd mir denn jetzt mal wirklich SPASS machen? Was würd mich denn mal richtig gut draufbringen und ein großes Grinsen in mein Gesicht zaubern, das von einem Ohr zum andern geht?“ Und dann machst du das. (lacht)
Und was mach ich, wenn ich so drauf bin [in depressivem Tonfall]: „Ach, was würde denn mal ein Grinsen in mein Gesicht zaubern? Mir – fällt – nichts – ein.“
Tja – wenn dir nichts einfällt, dann brauchst du wahrscheinlich dringend einen Therapeuten. 😉 Nee. Dann guck mal, wie lange du diesen Zustand halten kannst, jetzt mal einfach diesen Mir-fällt-nichts-ein-Zustand. Guck mal, wie lang du es schaffst, den aufrechtzuerhalten, willentlich. Ich glaub, das wird nicht länger als 5 Minuten vorhalten.
Meinste? Ich hab den doch schon seit Jahren jetzt! (lacht)
Nee. Wenn du bewußt drin bist und du sagst: „Ich will jetzt in einem Zustand sein, wo mir absolut nichts einfällt, was ich machen könnte, was mir wirklich Spaß macht!“ – dann guck mal, wie lang du das schaffst! Da bin ich sehr gespannt. Nicht, die Leute machen’s meistens andersrum. Die denken: „Oh Gott, ich muß mir was einfallen lassen, was ich tun könnte.“ Und dann funktioniert das meistens nicht. Aber du kannst auch sagen: „Okay – ich werde jetzt bewußt einen Zustand erschaffen, in dem mir absolut nichts einfällt, und dann gucke ich mal, wie lange ich den halten kann (grinst), wenn ich mir wirklich Mühe geb.“ (lacht) Und dann sollst du mal sehen, wie schnell da irgendwas kommt. Glaub’s. Es ist wirklich so. (lacht)
Ja, okay, ich probier’s. Werden wir ja dann sehen.
So, jetzt kommen wir zu dem nächsten Punkt, den ich schon die ganze Zeit da erwähnen möchte. Und das ist, daß, wenn du aufhörst, von anderen Leuten Dinge zu erwarten dafür, daß du was getan hast, was du eigentlich gar nicht tun wolltest (lacht) vielleicht – vielleicht wolltest du’s auch manchmal, dann hast du vielleicht auch hinterher nicht so ein Problem, wenn da niemand was mit anfangen kann, weil du hast es ja gemacht, weil du Bock drauf hattest -, aber wenn du aufhörst, irgendwas zurückzuerwarten, was nämlich eine Form von Kontrolle ist – nicht: Ich mach für dich das, dafür will ich dann aber auch das wiederhaben. Ich will wenigstens, daß sich jemand freut. Ich will wenigstens, daß sich jemand bedankt, daß ich das gemacht hab, wo ich das doch eigentlich gar nicht wollte. Nicht? Wenn man schon was macht, was man nicht will, dann will man wenigstens was dafür kriegen! (lacht fröhlich)
Boh, bist du fies! (lacht)
Na, ist doch so! So funktioniert der ganze Arbeitsmarkt. Tausende von Leuten, die Dinge tun, die sie nicht tun wollen und dafür was kriegen, was mit diesen Dingen nichts zu tun hat. Das nennt Marx „Entfremdung der Arbeit“, und er hat vollkommen recht. Du kriegst was, was nicht in der Arbeit als solcher begründet ist dafür, daß du etwas tust, was mit dir und deinem Leben eigentlich nix zu tun hat und was du auch gar nicht machen willst.
War das vielleicht ne Inkarnation von dir, Karl Marx? (lacht) Oder warum kommst du auf den immer wieder zurück?
Ich komme auf ihn zurück, weil er viele Sachen gesagt hat, die bis heute stimmen. Das einzige Problem damit ist, daß Leute versucht haben, diese Prinzipien auf eine falsche Weise anzuwenden, und das nicht funktioniert hat. Und deswegen denken jetzt viele Leute heute, Marxismus ist eigentlich Schrott. Aber was er in Wirklichkeit gesagt hat, das trifft in hohem Maße zu bei vielen Dingen. Es ändert sich natürlich jetzt vieles, weil die Wirtschaft so, wie sie ist, einfach nicht mehr funktionieren kann auf der Basis. Man versucht halt immer noch, hinten und vorne zu retten und zu flicken, aber es kann nicht mehr funktionieren! Es kann nur funktionieren auf der neuen Basis, nämlich daß wirklich jeder anfängt, die Dinge zu tun, die aus ihm raus strömen WOLLEN! Und dann kommt alles ins Lot, dann kommt alles ins Gleichgewicht, dann kommt alles in die Verbindung, dann kommen Dinge raus, die Spaß machen, die zusammenpassen, die die Energie heben und insgesamt alles sich dann zusammenfügt. Ja? Das jetzt mal nur so als Ausblick auf was passiert, wenn nicht nur du und nicht nur ein paar Lichtarbeiter, sondern eine erkleckliche Anzahl von Leuten anfängt, die Dinge zu tun, die sie wirklich von Herzen tun WOLLEN – nicht, weil ihnen irgend jemand Geld dafür gibt, sondern weil es ihr tiefster innerer Wunsch ist.
Und wenn du aufhörst, diesen Deal zu machen: Ich geb dir das, dafür mußt du mir dann aber auch das geben, dann hast du natürlich keine Handhabe mehr über das, was du bekommst. Nicht? Das ist das Problem. Das ist im Grunde die Anwendung von dem, was schon A. dir erzählt hat damals. Er hat versucht, es zu kaufen mit Macht, mit Dingen, mit, wenn man so will, auch Leistungen und so. Und da hat er festgestellt, daß das, was man da zurückbekommt, nicht Liebe ist. Und das stellst jetzt auch du fest. (lacht) Also jeder hat ja so seine eigene Lernkurve diesbezüglich. Weil es reicht ja nicht, daß er dir das jetzt erzählt, sondern es ist ja ne Erfahrung, die zu machen ist. Du mußt das ja erstmal selber merken: Ich hab versucht, mir Liebe zu kaufen, und es funktioniert nicht, denn was man wiederkriegt, ist keine Liebe. Wenn man Glück hat, kriegt man Dankbarkeit oder vielleicht ein Lob oder ne Anerkennung, und wenn man Pech hat, kriegt man gar nichts außer Frustration und ein Gefühl von vielleicht etwas Selbstrechtfertigung, daß man sich sagt: „Ich reiß mir den Arsch auf für die Leute, und sie sind’s nicht wert!“ Das kann man sich dann vielleicht auch noch als moralische (lacht) Gratifikation irgendwie ans Revers heften, wenn man jetzt so drauf ist.
So, dann bist du nämlich da, wo er war, an dem Punkt: aufzugeben, das zu tun, womit du dir sozusagen den Liebesersatz erkauft hast, und zu gucken, was passiert, und sich auf diese Leere, die dann erstmal folgt, wirklich, wirklich einzulassen. Weil da stehst du nackt da, und dann sagst du: „Ich weiß es nicht – ich weiß nicht, ob mich irgendjemand lieben wird, wenn ich einfach nur bin, wie ich bin, ohne daß ich was leiste. Vielleicht wird niemand mehr was von mir wollen. Vielleicht werd ich nie mehr eine e-mail kriegen von irgendwem, der fragt, wie’s mir geht. Oder vielleicht werd ich beim alten Eisen landen, in einem Seniorenheim für Arme oder so. (lacht) Ja? Aber ich will nicht mehr mir selber das vormachen, daß das Liebe ist, oder daß man das damit kriegen kann. Und dieses Risiko, das gehe ich ein.“ Und dann bist du da und hast nix mehr. Dann hast du auch keine Handhabe mehr. Dann hast du auch keine Rechtfertigung dafür, wenn du sauer oder traurig bist, daß du das nicht bekommst, was du dir wünschst. Dann mußt du einfach diese Traurigkeit fühlen. Dann mußt du sagen: „Ich kann es nicht manipulieren, ich kann es nicht erkaufen, ich kann nur sehen: Okay, ich krieg’s nicht, und damit muß ich leben, und auch mit dem Gefühl, das es in mir auslöst.“
Und dann kann es aber passieren, daß, obwohl du gar nichts getan hast, um es herbeizuführen, weil du nämlich ja auch nichts tun kannst, um das herbeizuführen, daß einfach Liebe zu dir kommt, einfach so, ohne daß du das geringste getan hast dafür. Nicht als Gegenleistung, sondern als Geschenk. Ein Geschenk kann man nicht erzwingen, man kann es nicht erkaufen. Vielleicht kann es auch wieder weggehen, weil es gibt keinen Weg, um es zu kontrollieren. Du kannst einfach nur sagen: „Okay, ich öffne mich dafür, entweder es passiert oder es passiert nicht.“ Das einzige, was du kontrollieren kannst, ist, ob du liebst. Dich dafür zu öffnen. Das kannst du tun. Ob zu dir was kommt, darüber hast du keine Macht.
Und das ist einerseits eine – ja, irgendwie frustrierende Situation, daß man einfach zugeben muß: Man hat keine Macht darüber! Man kann absolut nichts tun, um das irgendwie herbeizuführen. Aber es macht dich auch frei. Es macht dich frei von der Notwendigkeit, das immer wieder versuchen zu müssen herbeizuführen. Es macht dich auch frei von den Enttäuschungen, die kommen, wenn du es versuchst, dir irgendwie durch einen Handel zu ergattern oder wie auch immer, ja? All diese ganzen Dinge, die du veranstaltet hast, womit du dachtest, das kontrollieren zu können, davon macht es dich frei, weil du weißt, es geht sowieso nicht! Das war alles totaler Bullshit!
Und das ist jetzt aber was, was nicht nur dein Prozeß ist, nicht. Wenn du mal an die ganzen Leute denkst, die wirklich Macht und dickes, fettes Geld haben – die machen die gleiche Erfahrung, früher oder später: daß all ihre Macht und all ihr Geld bestimmte Dinge nicht ihnen geben können. Und da kann man dann sagen: „Okay, ich leb damit. Wenn die gute Blondine damit zufrieden ist, daß ich für ihren Unterhalt aufkomme, und sie mir dafür Sex gibt, dann reicht mir das. Mehr will ich nicht.“ (lacht) Oder du kannst sagen: „Okay, ich werd mich einfach so viel wie möglich dafür öffnen, daß das einfach so kommen kann, auch wenn ich überhaupt nicht glaub, daß ich’s wert bin.“ (lacht) Weil das liegt ja meistens hinter den Versuchen, es zu erkaufen, daß man denkt, so, wie man ist, ist man es nicht wert. Da würde einen niemand lieben. Und dann bist du schutzlos. Du bist offen. Du kannst einfach nichts machen, außer es zulassen, wenn es da ist, und damit leben, wenn es nicht da ist.
Und dann kann aber passieren, daß das Wunder geschieht und du feststellst: „Hey, es war die ganze Zeit da! Nur, daß durch meine ganzen Versuche, das mir irgendwie zu erarbeiten, ich gar nicht gesehen hab, daß es die ganze Zeit schon da war! Ich dachte, ich muß hinter was herrennen, ich dachte, ich muß mir was erarbeiten, erkaufen – und dabei war es die ganze Zeit da!“
Das ist jetzt ne Erfahrung, die du machen kannst dabei. Die kannst du aber nur machen, wenn du die ganzen Manipulationsversuche aufgibst. Und das, würd ich sagen, reicht erstmal zu dem Thema. Und dann kannst du ja mal gucken, ob du es hinkriegst, einfach zu sagen: „Ja, ich höre auf, irgendwas dafür tun zu wollen und öffne mich für das, was von alleine kommt, und öffne mich auch dafür, wenn jetzt nichts kommen sollte.“ Und dann guckst du mal, was passiert. Da bin ich sehr gespannt schon.
Ja. Okay. (lacht) Ich danke dir für die … Belehrung.
(lacht) Okay, dann viel Spaß mit den Erfahrungen. Bis später.
(c) Zarah Zyankali 2011. Bitte nicht woanders posten – auch nicht auszugsweise -, sondern einfach nur einen Link hierher setzen, wenn ihr es weitergeben wollt. Danke.